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Politik: Grüne: Ramsauer soll Verkehr regeln

Berlin - Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ist mit seiner Initiative zur Entanglifizierung der deutschen Sprache auf heftigen Widerstand im Verkehrsausschuss des Bundestages gestoßen. Der Vorsitzende des Ausschusses, der Grünen-Abgeordnete Winfried Hermann, zeigte sich „entsetzt“ darüber, dass sich der Minister und seine Mitarbeiter mit der Rückübersetzung von englischen Begriffen in die deutsche Sprache statt mit den Problemen des Bahnverkehrs beschäftige.

Von Antje Sirleschtov

Berlin - Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ist mit seiner Initiative zur Entanglifizierung der deutschen Sprache auf heftigen Widerstand im Verkehrsausschuss des Bundestages gestoßen. Der Vorsitzende des Ausschusses, der Grünen-Abgeordnete Winfried Hermann, zeigte sich „entsetzt“ darüber, dass sich der Minister und seine Mitarbeiter mit der Rückübersetzung von englischen Begriffen in die deutsche Sprache statt mit den Problemen des Bahnverkehrs beschäftige. „In einer Zeit, wo die Menschen schon froh darüber sind, dass ihr Zug im Winterchaos überhaupt am Ziel ankommt und Pünktlichkeit zur Seltenheit wird“, sagte Hermann dem Tagesspiegel, „wundere ich mich sehr darüber, dass der Bahn-Eigentümer kein anderes Problem als die Anglizismen in seinem Ministerium hat“. Hermann warf Ramsauer vor „in der Winterkrise abzutauchen“. Der Parlamentarier forderte den Verkehrsminister auf, „endlich Konzepte und Strategien zur Überwindung des Elends bei der Bahn“ vorzulegen.

Ramsauer hatte zur Wochenmitte im Tagesspiegel eine positive Bilanz seiner vor einem Jahr gestarteten Deutsch-Initiative gezogen. In seinem Ministerium seien auf seine Anregung hin schon mehr als 110 Anglizismen, wie etwa „Inhouse Meeting“ (hausinternes Treffen) oder „Laptop“ (Klapprechner) identifiziert und ins Deutsche zurückübersetzt worden. Dafür habe er auch sehr viel Zustimmung aus der Bevölkerung erhalten. Den Mitgliedern des Bundeskabinetts hatte Ramsauer empfohlen, seine Initiative zu übernehmen. Als Politiker dürfe man bei den immer komplexeren Entscheidungen keine sprachlichen Barrieren aufbauen. „Ich halte es für regelrecht töricht, wenn von Seiten der Politik in unnötiger Weise Anglizismen verwendet werden“, sagte der Minister. Das Echo der Menschen habe ihm gezeigt, „Deutsche sollten in Deutschland deutsch sprechen“.

Seine eigenen Erfahrungen betreffend sagte der CSU-Politiker und Bundesminister Ramsauer, er habe es „besonders dick“, wenn er zu Veranstaltungen als „keynote speaker“ (Hauptredner) eingeladen werde. Auf solche Einladungen „pfeife“ er . Antje Sirleschtov

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