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Exklusiv

Politik: Grünen-Experte kritisiert mangelnde Information über Kundus-Zwischenfall

Der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei hat der Bundesregierung völlig unzureichende Information des Parlaments über den Zwischenfall in Kundus vorgeworfen.

Die Obleute der Fraktionen im Verteidigungsausschuss hätten 15 Stunden nach dem Nato-Luftangriff auf zwei von Taliban gekaperten Tanklastern in Nordafghanistan gerade mal eine "magere 16-Zeilen-Mitteilung" aus dem Ministerium bekommen. "So etwas ist einfach hanebüchen", sagte Nachtwei dem Berliner Tagesspiegel. Angesichts der widersprüchlichen Berichte über zahlreiche zivile Tote schulde das Ministerium dem Parlament und der Öffentlichkeit "schnellste, glaubwürdige, rückhaltlose Information". Dies gelte um so mehr, als die Bundeswehr vor Ort in allen bisherigen Fällen sehr darauf geachtet habe, dass bei ihren Aktionen keine Zivilisten zu Schaden kamen. Im Zweifel sei auf den Einsatz verzichtet worden.

Nachtwei wies zugleich darauf hin, dass Tanklaster offenbar inzwischen zu den bevorzugten Zielen von Taliban-Attacken gehören. So hätten Aufständische vor kurzem 20 Kilometer südlich von Kundus auf der neu eingerichteten Hauptversorgungsroute der Isaf-Truppen einen Tanklaster in Brand geschossen. Ende August hatten Taliban in Kandahar in Südafghanistan einen Tanklaster entführt und als rollende Bombe in das Stadtzentrum gesteuert. Mehr als 45 Menschen starben bei der Detonation. Tsp

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