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Guantanamo-Prozess: Schuldig nur in einem Punkt

Im ersten Prozess vor einem zivilen Gericht gegen einen früheren Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo ist der Angeklagte in nur einem von 286 Anklagepunkten für schuldig befunden wurden.

New York - Die Geschworenen eines New Yorker Bundesgerichts legten dem Mann aus Tansania die Beteiligung an zwei Anschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia 1998 zur Last.

Die Geschworenen befanden den 36 Jahre alten Ahmed Khalfan Ghailani der Verschwörung zur Zerstörung von US-Eigentum für schuldig. Weitere 285 Anklagepunkte, darunter Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern sowie Verschwörung zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Mord, wurden fallengelassen. Das Strafmaß soll am 25. Januar verkündet werden. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll es zwischen 20 Jahren Gefängnis und lebenslanger Haft betragen. Bei den am 7. August 1998 verübten Anschlägen auf die Botschaften waren 224 Menschen ums Leben gekommen und tausende verletzt worden.

Das Verfahren galt auch als Testfall für die Politik von US-Präsident Barack Obama. Er will das Lager Guantanamo schließen und die Insassen gegebenenfalls vor normalen Gerichten aburteilen lassen. Der Prozess zeigte auch die Schwierigkeiten auf, einen Prozess gegen Angeklagte zu führen, die zuvor in geheimen Gefängnissen des US-Geheimdienstes CIA einsaßen und dort möglicherweise gefoltert wurden. So ließ der Richter in New York einen wichtigen Zeugen der Anklage nicht zu, weil die Ermittler ihn nach CIA-Verhören Ghailanis aufgespürt hatten. Die Republikaner nannten das Urteil „tief enttäuschend“. AFP

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