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Hamadan

© AFP

Guantanamo: Sondergericht verurteilt Bin Ladens Fahrer

Salim Ahmed Hamdan war der Fahrer von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden. Attentate im Auftrag des Terrornetzwerks will er aber weder geplant noch ausgeführt haben. Dennoch sprach ihn ein Militärgericht in Guantanmo schuldig. Ihm droht lebenslange Haft.

Der ehemalige Fahrer von Terroristenchef Osama bin Laden ist von der Militärjury eines Sondergerichts im US-Gefangenenlager Guantanamo der Unterstützung des Terrorismus für schuldig befunden worden. Vom schweren Vorwurf der Verschwörung wurde Salim Ahmed Hamdan jedoch freigesprochen, meldet der US-Fernsehsender CNN. Ein Strafmaß lag zunächst nicht vor. Ihm droht lebenslange Haft.

Das Militärgericht im Gefangenenlager auf Kuba kommt zu dem Schluss, der Jemenit Hamdan habe "wesentliche Unterstützung für den Terrorismus" geleistet. Das Urteil fiel am dritten Tag der Beratungen der Geschworenen-Jury, die aus sechs US-Offizieren bestand.

Kritik am Verfahren

Hamdan hatte dem Chef des Terrornetzwerks Al Qaida, Osama bin Laden, als Fahrer gedient. Seine Verteidiger hatten vehement bestritten, dass er in die Planung oder Ausführung von Terrorattentaten verwickelt war. Hamdan ist der erste von den USA als "feindlicher Kämpfer" eingestufte Verdächtige, dem vor einer Militärkommission in Guantanamo ein vollständiger Prozess gemacht wurde.

Das System der Militärkommissionen steht weltweit in der Kritik. Bürgerrechtler bemängeln sie als verfassungswidrig, weil die Rechte des Angeklagten im Vergleich zu ordentlichen Gerichten eingeschränkt sind. (sf/dpa/AFP)

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