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Guantánamo: Das "Gehirn" vom 11. September steht vor Gericht

Im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba hat am Donnerstag der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed, begonnen. Er gilt als das "Gehirn" der Attentatsserie und hat sich bereits zu den Vorwürfen geäußert.

Mehr als sechseinhalb Jahre nach den verheerenden Terrorattacken muss sich nicht nur Scheich Mohammed, sondern neben ihm auch der mutmaßliche Mitverschwörer Ramzi Binalshibh vor einem Militär-Sondergericht verantworten. Binalshibh war Mitglied der "Hamburger Zelle". Außerdem sind drei weitere Männer angeklagt. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.

Chalid Scheich Mohammed erschien am Donnerstagmorgen ohne Fesseln in Begleitung seiner Anwälte vor Gericht, um gemeinsam mit den anderen Verdächtigen an der Anklageverlesung teilzunehmen. Mohammed, der inzwischen einen grauen Bart trägt, machte auf Prozessbeobachter einen munteren, gesprächigen Eindruck.

Das Verfahren in Guantánamo ist der wichtigste Prozess seit den Terrorattacken, bei denen in New York und Washington fast 3000 Menschen getötet wurden. Chalid Scheich Mohammed gilt den US-Ermittlern als "Gehirn" der Attentatsserie. Der in Kuwait geborene und in Pakistan aufgewachsene Mohammed galt zeitweise als "Nummer drei" im Terrornetzwerk Al-Qaida. Nach US-Angaben hat er seine Verantwortung an den Verbrechen bereits gestanden. Allerdings wurde er nach Angaben des US-Geheimdienstes CIA dem "Waterboarding" (Simulieren des Ertränkens) unterworfen, was nach internationalen Standards als Folter gilt. (sba/dpa)

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