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Guantánamo: Obamas oberster Rechtsberater tritt zurück

Der Topjurist des Weißen Hauses, Greg Craig, gibt sein Amt auf. Grund dafür sollen Differenzen über das Vorgehen bei der Schließung des Lagers Guantánamo sein.

Craig war wesentlich an den Planungen zur Schließung des Gefangenenlagers auf Kuba beteiligt. Sowohl Craig als auch das Weiße Haus dementierten jedoch, dass Meinungsverschiedenheiten in dieser Frage Grund für den Rücktritt seien. Es hieß lediglich, Craig werde künftig wieder als Anwalt praktizieren.

Barack Obama hatte kurz nach seiner Amtsübernahme im Januar angekündigt, dass er das wegen Menschenrechtsverletzungen umstrittene Gefangenenlager für vermeintlich islamische Terroristen innerhalb eines Jahres schließen wolle. Diese von ihm selbst gesetzte Frist läuft am 22. Januar 2010 ab. Es gilt zunehmend als unwahrscheinlich, dass er den Plan bis dahin in die Tat umsetzen kann. Kritiker lasten ihm unter anderem an, dass er den Widerstand im Kongress gegen die mit der Schließung verbundene Verlegung der Gefangenen in die USA völlig unterschätzt habe. 

Der 64-jährige Craig war 1998 über die USA hinaus bekannt geworden, als er den damaligen Präsidenten Bill Clinton im Amtsenthebungsverfahren wegen der Lewinsky-Affäre verteidigte. Craig wird durch Bob Bauer ersetzt, einen langjährigen Wahlkampf-Rechtsberater der Demokraten und ehemaligen persönlichen Anwalt von Obama.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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