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Politik: Gut gefüllt

Teigtaschen mit Möhren ( Burkanu pardevejs)

Showdown in München: 1972 stehen sich im SpeerwurfWettkampf der Olympischen Spiele der Deutsche Klaus Wolfermann und der im Trikot der UdSSR startende Lette Janis Lusis gegenüber. Der 33-jährige Lusis, der kurz zuvor seinen zweiten Weltrekord über 93,80 Meter erzielte, ist Titelverteidiger und gilt als klarer Favorit. Wolfermann wirft 90,48 Meter. An den letzten Wurf von Lusis erinnern sich die Zuschauer noch Jahre später. Zwei Zentimeter vor der Marke des Bayern bleibt sein Speer im Boden stecken. Die verpasste Goldmedaille schadete dem Ruhm des Letten wenig. Schließlich hatte er bereits zehn Jahre lang seine Disziplin dominiert. Viermal gewann er die Europameisterschaft, bis heute ist er der einzige lettische Athlet, der alle drei olympischen Medaillen holte. Das Kraftpaket Lusis trainierte äußerst hart und eignete sich eine ausgefeilte Wurftechnik an. Nach dem Ende seiner Karriere gab er zu, wie viele sowjetische Sportler Dopingmittel genommen zu haben. Später stellte sich aber heraus, dass diese vermutlich ohne unterstützende Wirkung gewesen waren. So oder so wäre der Sportoffizier der sowjetischen Marine, den immer mehr als nur der Sport interessierte, lieber für Lettland aufgelaufen. Am wohlsten fühlt sich der ruhige Familienvater beim Angeln auf einem der Seen des Landes – wenn er nicht gerade seinen Sohn im Speerwurf trainiert. Mit Konkurrent Wolfermann ist er bis heute eng befreundet.

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