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Gregor Gysi (l.) verteidigt Dietmar Bartsch im Streit um die Führung bei den Linken.

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Gysi verteidigt Bartsch: Führungsstreit lähmt die Linkspartei

Im Machtkampf um die künftige Linken-Führung geht der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, zunehmend auf Konfrontationskurs zu Oskar Lafontaine. Der noch amtierende Parteichef Ernst warnt vor einer Schwächung der Partei.

„Niemand kann jetzt Dietmar Bartsch verübeln, seine Kandidatur aufrechtzuerhalten“, sagte Gysi am Montag. Da Lafontaine Bartsch als Bundesgeschäftsführer nicht akzeptiere, sei auch für Fraktionsvize Bartsch die Überlegung entfallen, seine Kandidatur als Parteivorsitzender zurückzuziehen. Gysi kritisierte, eine Zusammenführung der unterschiedlichen Teile der Partei habe nicht stattgefunden.

Am Sonntagabend hatten sich der noch amtierende Parteichef Klaus Ernst, Lafontaine und Bartsch für ein zweistündiges Gespräch im Café Dressler in Berlin getroffen. Die Entwicklung in der Personalfrage sei „nicht erfreulich“, berichtete Ernst am Montag. Es bleibe dabei, dass Ex-Parteichef Lafontaine nur dann zu einer Kandidatur auf dem Parteitag in Göttingen Anfang Juni bereit sei, wenn es keine Kampfkandidatur gebe. Er stehe außerdem nur als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2013 zur Verfügung, wenn er auch Parteichef werde.

Ernst mahnte, die „destruktiven Kräfte“ in der Partei dürften sich nicht durchsetzen, sonst werde die Linke schwächer als die frühere PDS. Lafontaines Weigerung, sich auf einen Gegenkandidaten einzulassen, sei nicht destruktiv. „Das wäre ein Zeichen für ihn, dass nicht die gesamte Partei hinter ihm steht.“

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