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Jovenel Moise hat im ersten Wahlgang rund 56 Prozent der Stimmen geholt.

© HECTOR RETAMAL/AFP

Haiti: Jovenel Moise siegt bei Präsidentschaftswahl

Der 48-jährige Geschäftsmann holt absolute Mehrheit bereits im ersten Wahlgang. Er hatte schon vor einem Jahr die später annullierte Wahl gewonnen.

Der 48-jährige Geschäftsmann Jovenel Moise ist nach den vorläufigen Auszählungsergebnissen als Sieger aus der Präsidentschaftswahl in Haiti hervorgegangen. Auf Moise entfielen im ersten Durchgang der Wahl knapp 55,7 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Montag (Ortszeit) in der Hauptstadt Port-au-Prince mitteilte. Auf dem zweiten Platz landete demnach Jude Célestin mit 19,5 Prozent, auf dem dritten Moise-Jean Charles mit elf Prozent der Stimmen.

Bei der Präsidentenwahl standen 27 Kandidaten zur Wahl. Der Chef der Wahlkommission, Léopold Berlanger, wies darauf hin, dass die vorläufigen Auszählungsergebnisse bis zum 29. Dezember angefochten werden können. Drei der neun Mitglieder der Wahlkommission unterzeichneten die Ergebnislisten der Auszählungen nicht.

Moise wurde von Ex-Staatschef Michel Martelly für das höchste Staatsamt vorgeschlagen. Er rief das Land nach seinem Wahlsieg zur Einheit auf. "Ich fordere die Jugend des Landes, alle Haitianer, die im Ausland leben, alle Berufstätigen auf, an meiner Seite mitzuhelfen, dass das Land auf die Beine kommt", sagte Moise in einem Hotel in Port-au-Prince.

Zu dem Wahlgang vom 20. November waren 6,2 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen. Sie sollten parallel zur Präsidentschaftswahl 25 der 109 Sitze in der Abgeordnetenkammer und 16 Sitze im Senat neu bestimmen.

Ursprünglich hatte die Präsidentschaftswahl im Oktober 2015 stattgefunden. Damals hatte Moise im ersten Wahlgang die meisten Stimmen geholt, Célestin wurde Zweiter. Die Abstimmung wurde aber nach massiven Protesten der Opposition und dem Bericht einer Prüfkommission über Unregelmäßigkeiten annulliert, die Stichwahl wurde abgesagt.

Martelly schied Anfang Februar aus dem Amt, Senatspräsident Jocelerme Privert übernahm vorübergehend seinen Posten. Zuletzt wurde ein für den 9. Oktober geplanter Wahltermin abgesagt, weil weite Teile des Landes wenige Tage zuvor vom Hurrikan "Matthew" verwüstet worden waren. (AFP)

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