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Von Auftritt zu Auftritt: Der türkische Präsident Erdogan am Jahrestag des Putschversuchs

© AFP/Murat Cetin Muhurda

Handy-Botschaft zum Gedenken an Putschversuch: "Hallo, hier spricht Ihr Präsident"

Der türkische Präsident ist am Jahrestag des Putschversuchs allgegenwärtig - auch mit einer 15-Sekunden-Zwangsbotschaft auf Mobiltelefonen. Gegner Erdogans wähnen sich in einem "Alptraum".

Zum Jahrestag des Putschversuchs in der Türkei hat sich Präsident Recep Tayyip Erdogan mit einer politischen Botschaft in die Handys seiner Landsleute eingeschaltet. Die Kunden der wichtigsten Handy-Anbieter Turkcell und Vodafone hörten am Samstag eine aufgenommene Ansage Erdogans, wenn sie versuchten, jemanden anzurufen. "Als Präsident überbringe ich Ihnen meine besten Wünsche zum Tag der Demokratie und der nationalen Einheit", mussten die Handy-Nutzer sich anhören. Erdogan gedachte der Opfer des Putsches und wünschte den "Helden" des Widerstands alles Gute.

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In den sozialen Netzwerken löste das noch nie dagewesene Vorgehen des Präsidenten eine Welle von Reaktionen aus. Während die Anhänger des islamisch-konservativen Staatschefs, dem von seinen Kritikern ein autoritäres Vorgehen vorgeworfen wird, die Botschaft von Erdogan begrüßten, sprachen seine Gegner von einem Eingriff in die private Telekommunikation. "Es reicht. Jetzt schaltet er sich sogar in unsere Telefone ein. Das ist ein Alptraum", schrieb der Abgeordnete der Oppositionspartei CHP, Aykut Erdogdu, im Onlinedienst Twitter.

Direkt nach dem fehlgeschlagenen Putsch am 15. Juli vergangenen Jahres hatten Millionen Türken eine SMS ihres Präsidenten erhalten. Damals hatte er dazu aufgerufen, den "heroischen Widerstand" fortzusetzen - unterschrieben mit "R. T. Erdogan". Erdogan hatte am Samstag bis spät in die Nacht an einer ganzen Reihe von Gedenkveranstaltungen zu dem Putsch teilgenommen. (AFP)

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