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Politik: Hat UN-Kommissar Lubbers Mitarbeiterin sexuell belästigt?

Genf Die Vereinten Nationen könnten von einer neuen Affäre eingeholt werden: Inspektoren der Weltorganisation ermitteln gegen UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung im Dezember 2003. Eine Mitarbeiterin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR hatte die Vorwürfe gegen den 65-jährigen Ex-Premier der Niederlande intern Ende April erhoben.

Genf Die Vereinten Nationen könnten von einer neuen Affäre eingeholt werden: Inspektoren der Weltorganisation ermitteln gegen UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung im Dezember 2003. Eine Mitarbeiterin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR hatte die Vorwürfe gegen den 65-jährigen Ex-Premier der Niederlande intern Ende April erhoben. Nach Berichten in US-Medien entgegnete Lubbers am Dienstag: „Es gab kein unanständiges Verhalten meinerseits.“

Falls die UN-Ermittler die Vorwürfe bestätigen, dürfte es für Lubbers nahezu unmöglich sein, das UNHCR wie geplant bis Ende 2005 zu führen. Weltweit fallen mehr als 20 Millionen Flüchtlinge, Vertriebene, Asylsuchende und Staatenlose unter das UNHCR-Mandat. Die Vorwürfe gegen Lubbers treffen die UN zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wird doch derzeit untersucht, ob sich UN-Mitarbeiter am milliardenschweren Öl-für-Lebensmittel-Programm im Irak unter Ex-Diktator Saddam Hussein bereichert haben.

Lubbers blickt auf eine beachtliche Karriere zurück. Unter anderem führte er sein Land zwölf Jahre lang als Premierminister. Negative Schlagzeilen machte das UNHCR 2001/2002 – wegen Berichten über sexuelle Nötigungen in westafrikanischen Camps. Mitarbeiter verschiedener Organisationen sollen damals Nahrung und andere Hilfen nur ausgehändigt haben, wenn die Empfänger zu sexuellen Handlungen bereit waren. Lubbers versprach damals eine rückhaltlose Aufklärung: „Ich verlange eine Null-Toleranz-Politik gegenüber sexueller Ausbeutung, Missbrauch und Gewalt.“ Am Dienstag hieß es beim UNHCR, die Untersuchungen hätten keine Verfehlungen von UN-Personal zu Tage gebracht. jdh

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