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© ddp

Heimvorteil verspielt: Beck verliert auch in Rheinland-Pfalz an Sympathie

In bundesweiten Umfragen sackt die Popularität von SPD-Chef Kurt Beck immer weiter ab. Nun ist die Unterstützung für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten auch im eigenen Land auf den tiefsten Wert seiner 13-jährigen Amtszeit gesunken.

Der vierteljährliche "Rheinpfalz-Trend" der in Ludwigshafen erscheinenden Zeitung "Rheinpfalz" sieht Kurt Beck auf der von plus fünf bis minus fünf reichenden Beliebtheitsskala nach der Debatte über den Umgang mit der Linken nur noch bei plus 1,3. Die Umfrage wurde vor dem ersten Auftritt Becks auf der politischen Bühne in Berlin nach seiner zweiwöchigen Krankheit am Montag gemacht.

Mit dem Wert von plus 1,3 liegt der SPD-Bundesvorsitzende in Rheinland-Pfalz gleichauf mit CDU-Landtagsfraktionschef Christian Baldauf und dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Herbert Mertin. Ein Jahr zuvor hatte der Wert für Beck noch bei plus 2,4 gelegen. Der beliebteste Politiker in Rheinland-Pfalz ist derzeit nach den Angaben der FDP-Landesvorsitzende Rainer Brüderle mit plus 1,6.

Mehrheit hält Becks Umgang mit Linken für falsch

Den Kurs von Beck gegenüber der Linken nannten 52 Prozent der 1001 wahlberechtigten Befragten "falsch und unglaubwürdig". Auch unter den SPD-Wählern im Land gibt es laut der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Psephos vom 1. bis 7. März mehr Ablehnung (43 Prozent) als Zustimmung (34 Prozent).

Dies bestätigte auch die am Donnerstag veröffentlichte "PoliTrend"-Umfrage des Südwestrundfunks (SWR), für die das Wahlforschungsinstitut Infratest dimap am 11. und 12. März 1000 wahlberechtigte Rheinland-Pfälzer befragte. Danach halten 67 Prozent Becks Aussage für unglaubwürdig, dass die SPD nach der nächsten Bundestagswahl nicht mit der Linken auf Bundesebene in irgendeiner Form zusammenarbeitet. Nach der Umfrage sind nur noch 43 Prozent der Wähler im Land der Meinung, dass Beck sein Amt als SPD-Bundesvorsitzender gut ausfüllt. Im Dezember 2007 waren dies noch 59 Prozent.

CDU rückt der SPD in Rheinland-Pfalz immer näher

Nach den Angaben der "Rheinpfalz" sinkt die SPD in der Wählergunst der Rheinland-Pfälzer. Konnte die Partei vor einem Jahr auf eine Zustimmung von 46 Prozent bauen, sind es nun nur noch 40 Prozent. Die CDU legt von 31 auf 34 Prozent zu, die FDP von acht auf zehn Prozent. Die bei der Landtagswahl 2006 aus dem Parlament geflogenen Grünen könnten mit sechs Prozent rechnen. Mit fünf Prozent würde die Linke laut Umfrage auch in Rheinland-Pfalz gerade den Sprung ins Parlament schaffen. Die PoliTrend-Umfrage sieht die SPD derzeit bei 39 Prozent, die CDU käme auf 37, die FDP auf acht, die Grünen auf sieben und die Linke ebenfalls auf sieben Prozent. Die nächste Landtagswahl ist 2011.

Erst am Vortag war eine bundesweite Forsa-Umfrage veröffentlicht worden, wonach die SPD in der Wählergunst nur noch auf 23 Prozent kommt. Auf die Frage, wen sie direkt zum Bundeskanzler wählen würden, entschieden sich 13 Prozent der Deutschen für Beck - der niedrigste Wert, den der Pfälzer seit seiner Wahl zum Parteichef im Mai 2006 in Forsa-Umfragen erreichte. (smz/dpa)

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