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Hessen-Wahl: Knapp: Die Linke ist drin

Die Linkspartei hatte zwei Probleme: als reine Protestpartei ging sie nicht mehr durch und vor der Wahl traten nach internen Querelen in Hessen viele Mitglieder aus. Das alles ließ die Linke zittern - etwas.

Hauptsache, der Einzug in den hessischen Landtag gelingt wieder - das war die Devise, welche die Linke intern für Hessen ausgegeben hatte. Schließlich soll der Start ins Wahljahr 2009 nicht durch schlechte Botschaften getrübt werden. Und so zeigte sich Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch am Wahlabend nach den ersten Hochrechnungen "glücklich, dass die Linke das erste Mal den Wiedereinzug in einen westdeutschen Landtag geschafft hat". Für Gregor Gysi, den Chef der Bundestagsfraktion, hat die Linke in Hessen den Beweis angetreten, dass sich in Deutschland endgültig ein Fünf-Parteien-System etabliert hat.

Es sei ein "harter, schwieriger Kampf" gewesen, sagt Gysi, der in den Tagen vor der Wahl gemeinsam mit Parteichef Oskar Lafontaine in Hessen einen Auftritt nach dem anderen absolvierte. Für die linken Wahlkämpfer war es nach der Ankündigung von Neuwahlen nicht einfach, ihre Anhänger zu mobilisieren, weil die Wechselperspektive fehlte. Aber auch, weil durch die Arbeit der sechs Abgeordneten rund um Fraktionschef Willi van Ooyen im vergangenen Jahr die Protestnote abhanden gekommen ist. Dass die Linke bereit war, eine rot-grüne Minderheitsregierung zu tolerieren, sei für die junge Partei, die erst 2007 gegründet wurde "eine schwierige Situation" gewesen, sagt Gysi.

Die Linke konnte jedoch weder vom schlechten Zustand der SPD noch von der Finanzkrise profitieren konnte. Doch stört das an diesem Wahlabend in der Berliner Parteizentrale nicht. Sie glaube nicht an die "Verelendungstheorie", nach der die Linke dann zulege, je schlechter es den Leuten gehe, stellt Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau fest. Die internen Querelen - kurz vor den Landtagswahlen traten rund 45 Parteimitglieder in Hessen mit massiven Vorwürfen gegen die Parteispitze aus - haben der Linken im Wahlkampf offenbar nicht geschadet. Gysi sieht darin ohnehin eine Kampagne der anderen Parteien und einiger Medien, die eher noch zum internen Zusammenhalt beigetragen habe.

Vom gescheiterten rot-rot-grünen Bündnis in Hessen wird nach Ansicht von Wahlkampfleiter Bartsch zumindest eines bleiben: "Andrea Ypsilantis Verdienst wird sein, dass die SPD vor Landtagswahlen nicht mehr ein Bündnis mit der Linken ausschließen wird."

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