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Politik: Hilfe deutscher Städte wird in Bonn koordiniert

Berlin - Das gab es in diesem Umfang noch nie nach einer Katastrophe: Auch viele Städte und Gemeinden in Deutschland wollen beim Wiederaufbau in Asien helfen. Jetzt hat das Entwicklungsministerium die „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“ beauftragt, die Aktionen zu koordinieren – zwischen Städten, Ländern, Bund und privaten Hilfsorganisationen.

Von Matthias Meisner

Berlin - Das gab es in diesem Umfang noch nie nach einer Katastrophe: Auch viele Städte und Gemeinden in Deutschland wollen beim Wiederaufbau in Asien helfen. Jetzt hat das Entwicklungsministerium die „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“ beauftragt, die Aktionen zu koordinieren – zwischen Städten, Ländern, Bund und privaten Hilfsorganisationen. Für kommenden Mittwoch hat Kanzler Gerhard Schröder die kommunalen Spitzenverbände und mehrere Länder-Ministerpräsidenten eingeladen, um über Partnerschaften zu beraten.

Leiter der Servicestelle in Bonn ist Ulrich Nitschke. „Beraten, orientieren und vermitteln“, so beschreibt er seine Aufgaben. Rund 40 Städte haben sich bereits bei ihm gemeldet. Doch er schätzt, dass es weitaus mehr werden. Dabei ist längst nicht jedes gut gemeinte Hilfsangebot auch wirklich gut. „Viele Anfragen sind diffus“, sagt Nitschke. „In der Entwicklungszusammenarbeit kann man auch viele Fehler machen.“ Dem Bürgermeister von Grimma in Sachsen musste der Entwicklungsexperte sagen, die falsche Idee zu haben. Dieser berichtete, Schüler, die die Flut an der Mulde 2002 noch gut im Gedächtnis haben, wollten Spielzeug sammeln, um es nach Asien zu schicken. Doch das genau ist nicht gefragt. Besser ist schon, beim traditionellen Neujahrsempfang etwa auf den Sekt zu verzichten und stattdessen zu spenden.

Die Servicestelle will konkrete Partnerschaften in den Ländern der Katastrophe vermitteln. Einfacher haben es dabei Städte, die dort schon Kontakte haben – die Städtepartnerschaft Berlin/Jakarta ist dabei nur ein Beispiel. Hildesheim, das seit 15 Jahren Beziehungen zu Padang auf Sumatra unterhält, ein anderes. Die Stadtväter dort freilich haben auf die Katastrophe noch nicht richtig reagiert. Im Internet empfehlen sie Reisen auf die indonesische Insel, zur Flut findet sich kein Wort.

Die Servicestelle im Internet:

www.inwent.org/partnerschaften

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