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Hilfe für Haiti: UN starten Rekord-Hilfsaufruf für Erdbebenopfer

Es ist der größte Hilfsaufruf in der Geschichte der UN: 1,44 Milliarden Dollar sollen die Mitgliedsländer zur Unterstützung Haitis aufbringen.

Für das von einem Erdbeben verwüstete Haiti haben die Vereinten Nationen den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet. Generalsekretär Ban Ki Moon und sein Haiti-Sonderbeauftragter Bill Clinton forderten die Mitgliedsländer auf, im Laufe dieses Jahres 1,44 Milliarden Dollar (derzeit 1,05 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen. Diese Summe sei nötig, weil jeder dritte Haitianer – drei Millionen Menschen – von der Katastrophe betroffen sei. Etwa 1,2 Millionen Menschen müssten über Monate mit Essen und Unterkünften versorgt werden.

Wenige Tage nach dem Beben hatten die UN bereits 577 Millionen Dollar bei ihren 192 Mitgliedsstaaten angefordert. Der jetzige Aufruf ist eine Erweiterung des ersten, der nach Bans Worten übererfüllt wurde. Allein ein Drittel des Geldes ist für die Lebensmittelversorgung vorgesehen. Zudem müsse sich das Land auf die spätestens im Mai beginnende Regenzeit und die wenig später kommenden Hurrikane vorbereiten. "Wir waren in Haiti, um Leben zu retten. Jetzt sind wir in Haiti für den Wiederaufbau", sagte der UN-Nothilfekoordinator John Holmes. "Die Haitianer sind weiter auf die Hilfsbereitschaft angewiesen, die die Welt bisher gezeigt hat."

Clinton kündigte einen transparenten Einsatz der Hilfsgelder an. Auf der Website www.haitispecialenvoy.org könne jeder nachlesen, woher die Gelder kommen und wofür sie ausgegeben werden, sagte er. Die Seite werde täglich aktualisiert. Dieses Vorgehen habe bereits für das Tsunami-Gebiet gut funktioniert. "Sie haben das Recht, mich verantwortlich zu machen und Abrechnungen zu fordern", fügte Clinton hinzu, der vergangene Woche wegen einer Herzoperation kurzzeitig im Krankenhaus gewesen war.

Den bislang größten Aufruf an die staatlichen Geldgeber hatten die Vereinten Nationen nach dem Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 gestartet. Damals hatten die UN 1,41 Milliarden Dollar angefordert. Für den Sudan wurden bislang 1,9 Milliarden Dollar verlangt, allerdings in verschiedenen Aufrufen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP

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