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Hinrichtungen: China will Erschießungen durch Giftspritze ersetzen

In China werden mehr Menschen hingerichtet, als im gesamten Rest der Welt. Das Land will nun den Einsatz der Giftspritze bei Hinrichtungen ausweiten und damit die derzeit noch üblichen Erschießungen ersetzen.

Trotz internationaler Kritik hält China aber an der Todesstrafe auch für nicht gewalttätige Verbrecher fest. Die Hälfte der Mittleren Volksgerichte in China hätten in den vergangenen zehn Jahren bereits die Erschießung durch tödliche Injektionen als Exekutionsmethode ersetzt, berichtete der Vizepräsident des Obersten Gerichts in Peking, Jiang Xingchang, nach Angaben der "China Daily". "Es wird als humaner angesehen und wird letztendlich von allen Gerichten eingesetzt werden."

Angesichts der scharfen Kritik an der Todesstrafe in China, das mehr Menschen hinrichtet als der Rest der Welt zusammen, sagte der Präsident des Obersten Gerichts, Xiao Yang, eine Abschaffung auch nur für nicht gewalttätige Verbrechen sei "nicht realistisch". Die Menschen in China seien fest vom Prinzip "Auge um Auge und Leben für Leben" überzeugt. Die Todesstrafe solle aber nur bei einer "äußerst kleinen Zahl schwerer Verbrecher" angewandt werden.

Leichter Rückgang der Exekutionen laut Amnesty International

Es gebe einen weltweiten Trend zur strengen Begrenzung oder sogar zur Abschaffung der Todesstrafe. "China arbeitet auch in diese Richtung", sagte der höchste chinesische Richter. Die Zahl der Hinrichtungen behandelt China als Staatsgeheimnis. Chinesische Akademikerkreise und ausländische Menschenrechtsgruppen sind bisher von 7000 bis 8000 Hinrichtungen im Jahr ausgegangen. Doch verwies Amnesty International jüngst auf einen leichten Rückgang. Jede Todesstrafe muss heute vom Obersten Gericht überprüft werden. Experten erhoffen sich davon eine weitere Verringerung der Hinrichtungen. Die Todesstrafe gilt in China allerdings bei 68 Tatbeständen, von denen die Hälfte keine Gewaltverbrechen sind. (ut/dpa)

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