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Politik: Hinter den Linden: Dreikampf

Aus gegebenem Anlass gilt es zu erinnern an das Jahr 60 vor Christus. Es ging damals hoch her im alten Rom, ein bisschen so wie heute in CDU und CSU - aber dazu später.

Von Robert Birnbaum

Aus gegebenem Anlass gilt es zu erinnern an das Jahr 60 vor Christus. Es ging damals hoch her im alten Rom, ein bisschen so wie heute in CDU und CSU - aber dazu später. In jenen Tagen führte ein gewisser Pompejus das große Wort. Der Mann hatte seine Verdienste - den Sklavenaufstand des Spartakus niedergeschlagen, im Osten für Ruhe gesorgt, ein paar unverbesserliche Populisten in ihre Schranken gewiesen.

Aber wo der Erfolg, da ist der Neid nicht weit. Pompejus sah sich genötigt, zwecks Beförderung seiner politischen Ambitionen mit zwei anderen Herren einen Dreimännerbund zu schließen, lateinisch: ein "Triumvirat". Der eine hieß Crassus und hatte Geld. Der andere hieß Gaius Julius Caesar und hatte Ideen.

Aber das wussten die beiden anderen noch nicht. Sie sorgten dafür, dass Caesar ein Jahr lang als Konsul ihre Geschäfte besorgte und dann in der Provinz verschwand. Die beiden anderen rangelten weiter um Macht und Einfluss in der ewigen Hauptstadt.

Crassus hatte dabei Pech: Er fiel in einem Feldzug. Pompejus hatte etwas mehr Glück: Zeitweise war er der Alleinherrscher Roms. Er hatte nur leider übersehen, dass dieser Caesar sich nicht nach Art der anderen römischen Provinzfüsten auf die faule Haut gelegt, sondern in einem jahrelangen Feldzug gegen die wüsten Gallier ein schlagkräftigtes Heer aufgebaut hatte. Im Jahr 49 marschierte Caesar auf Rom. Pompejus musste flüchten; ein Jahr später war er tot.

So war das damals. Recht raue Zeiten eben. Aber was in aller Welt hat bloß die CDU-Chefin Angela Merkel damit gemeint, dass die Union von einem "Triumvirat" geführt werde...

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