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Politik: Hinter den Linden: Falsche Bewegung

Bewegung tut gut. Das predigen uns die Fitnesspäpste und Sportmediziner ständig.

Bewegung tut gut. Das predigen uns die Fitnesspäpste und Sportmediziner ständig. Bewegungsmangel sei eine der Ursachen für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Fettleibigkeit, bestätigen Wissenschaftler. Sport kann die Gesundheit fördern und Krankheiten vermeiden helfen, ermahnt uns auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Und wir nehmen uns täglich schuldbewusst vor, am nächsten Tag bestimmt Joggen zu gehen statt auf dem Sofa vor der Glotze zu hängen. Oder ganz bestimmt die Treppe hoch zu steigen statt wieder bequem den Aufzug zu benutzen. Damit wir den guten Vorsatz auch bloß nicht aus den Augen verlieren, gibt es so lehrreiche Einrichtungen wie den Weltgesundheitstag. Eine gute Gelegenheit für Ulla Schmidt, uns darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, vorzubeugen statt zu reparieren. Oder auf Politikerdeutsch: "Wir brauchen ein Präventionsgesetz."

Doch bei der Auftaktveranstaltung hat die Gesundheitsministerin uns das Gegenteil bewiesen: Sport ist Mord. Als sie sich demonstrativ an einem Fitnessgerät ihre Rückenmuskulatur stärken wollte, verletzte sich die Politikerin. Ob sich Ulla Schmidt zu schnell bewegt habe oder von den Trainern vorher nicht richtig eingewiesen wurde, konnte ihr Sprecher nicht genau sagen. Vielleicht hat sie die Mahnungen der Ärzte und Krankenkassen ja auch einfach falsch verstanden. Die fordern schließlich schon lange, sie solle sich bewegen. Aber nicht auf dem Trimm-Fahrrad oder beim Aerobic-Training, sondern in der Gesundheitspolitik. Wäre das nicht vielleicht für alle Beteiligten gesünder?

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