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Politik: Hinter den Linden: Grundgeräusche

Wir gehen heute mal in Richtung "fett" und "krass", also jugendlich-spritzig. Der Anlass hierfür ist, dass ein gewichtiges Thema aus dem Bundestag nachzutragen ist, ein Thema, das am Freitagabend vor nicht ganz gefüllten Rängen verhandelt wurde.

Wir gehen heute mal in Richtung "fett" und "krass", also jugendlich-spritzig. Der Anlass hierfür ist, dass ein gewichtiges Thema aus dem Bundestag nachzutragen ist, ein Thema, das am Freitagabend vor nicht ganz gefüllten Rängen verhandelt wurde. Das Parlament debattierte nämlich die Zukunft der Rock- und Popmusik in Deutschland. Standort Sound, sozusagen.

Die Diskussion ging medienmäßig ein wenig unter, es war halt Freitagnachmittag, draußen heulte der Sturm, die Abgeordneten wollten nach Hause. Drinnen jedoch wurden kluge Einschätzungen verbreitet, die der Nachwelt schon erhalten werden sollten. "Populäre Musik gehört zu den Grundgeräuschen der Gegenwart", sinnierte etwa der CDU-Abgeordnete Steffen Kampeter, sonst eher für die ökonomische Dimension unserer Verkehrslandschaften zuständig. Michael Roth von den Sozialdemokraten beschrieb den Weg der Rockmusik in die Mitte der Gesellschaft: "Ja selbst die CSU verschließt sich nicht mehr gänzlich einer gepflegten Beat-Musik." Dazu hätte man allzu gern eine grobkörnige Einblendung von einem Stoiber-Auftritt 1961 in irgendeinem Schwoof-Keller gesehen.

Heinrich Fink, Ex-Rektor der Humboldt-Universität und jetzt PDS-Abgeordneter, wies darauf hin, wie viel Rock und Pop zur Entwicklung unterentwickelter Regionen in Deutschland beisteuern könnten. Samba aus der Sächsischen Schweiz, Dancefloor vom Deich, Bebop aus dem Bayerischen Wald, Hiphop aus dem Hunsrück - so haben wir uns das vorgestellt. Selbst der trockene Dokumentations-Sender Phoenix sprach von einer "unterhaltsamen" Debatte. Das war sie. Voll krass!

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