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Politik: Hinter den Linden: Wortspiele

Witze mit Namen haben ihre Tücken. Der Unterzeichnete kann davon ein längeres Lied singen.

Von Robert Birnbaum

Witze mit Namen haben ihre Tücken. Der Unterzeichnete kann davon ein längeres Lied singen. Dass einer schlicht botanisch nach einer Pflanze heißen könnte, glaubt nämlich sowieso keiner. Birnbaum, lateinisch Pyrus Communis - nee, das kann nicht sein! Die aktuell häufigste Variation lautet infolgedessen "Birnenbaum". Daheim im Westfälischen führte noch der "Bierbaum" die Hitliste der häufigsten Fehltreffer an, weil das in jenen Gegenden ein ungemein plausibler Name ist, in deren Wäldern eine ganze Reihe weithin bekannter Unternehmen Hektoliter um Hektoliter Bier brauen.

Als rekordverdächtig dürften zwei Verballhornungen gelten. Die eine fand sich eines Tages auf einem Brief, der rätselhafterweise seinen Empfänger trotzdem erreicht hat, und resultierte offenbar daraus, dass sich Unterzeichnender am Telefon mit Vor- und Nachnamen gemeldet hat: "Herrn Oberkirchenbaum". Den Vogel abgeschossen hat aber der etwas schwerhörige Vater eines Freundes mit dem Grußwort: "Schön, Sie zu sehen, Herr Bierbauch!"

Nach solchen Erlebnissen ist man erst mal für längere Zeit durch. Man kann sich dann auch gut vorstellen, wie es zwei wichtige CDU-Politiker fanden, als auf dem CSU-Parteitag auf einer Leinwand ein Herr erschien, der dem Franz Josef Strauß selig ziemlich ähnlich sah. Und wie der dem Stoiber Edi dringend abriet von höheren Ambitionen, weil mit dieser CDU kein Sieg zu machen sei, "ausgemerkelt und abgemeyert" wie die nun mal sei. Bloß gut, dass die von der CSU das dritte Wortspiel dann doch gestrichen haben, das ursprünglich im Text stand. Das sollte auf Kosten eines Fraktionsvorsitzenden gehen.

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