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Hintergrund: Die Bundeswehr in Afghanistan

Seit den Anschlägen der Terroristen um Osama bin Laden in den USA 2001 beteiligt sich Deutschland am internationalen Kampf gegen den Terror und an der Friedenssicherung in Afghanistan.

Berlin - Die USA griffen als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 Afghanistan an und stürzten das Taliban-Regime. Seither wird mit zwei Missionen versucht, die Sicherheitslage am Hindukusch zu verbessern: mit der von den USA geführten Operation «Enduring Freedom» (OEF) und der NATO-geführten Schutztruppe Isaf.

Die Isaf verfügt über etwa 9000 Soldaten aus 36 Nationen. Die Bundeswehr ist mit 3000 Soldaten größter Truppensteller. Die internationalen Soldaten sollen die Regierung unterstützen und beim Wiederaufbau helfen. Dazu zählen auch humanitäre Projekte. Die Isaf wurde im Dezember 2001 vom UN-Sicherheitsrat begründet und hat ein UN-Mandat. Seit August 2003 ist die Truppe der NATO unterstellt.

Grundlage für «Enduring Freedom» sind unter anderem zwei Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Anders als für Isaf gibt es aber für OEF kein UN-Mandat. Anfangs bestanden die Truppen nur aus amerikanischen Soldaten, später kamen unter anderem Großbritannien und Australien als Koalitionspartner dazu. Seit die Infrastruktur der Terroristen als weitgehend zerstört gilt, versuchen die Soldaten die humanitäre Situation zu verbessern und Grundlagen für eine Demokratisierung schaffen. Derzeit gehören der Operation etwa 18 000 amerikanische und 1500 Soldaten aus zwölf weiteren Nationen an.

Die Bundeswehr stellt bis zu 2800 Soldaten für «Enduring Freedom» zur Verfügung. Seit geraumer Zeit sind aber nur noch wenige hundert Soldaten vor allem der Marine im Einsatz - und zwar im Mittelmeer und am Horn von Afrika. In Afghanistan ist für OEF nur der Einsatz von bis 100 Soldaten der Elitetruppe «Kommando Spezialkräfte» (KSK) vorgesehen. Deren Aktionen unterliegen zu ihrem Schutz der Geheimhaltung. Die Regierung macht dazu keine Angaben. Die Spezialkräfte sollen zur Terroristenjagd und zur Unterstützung der Briten in Kampf gegen den Drogenhandel in Afghanistan gewesen sein.

In der NATO gibt es Bestrebungen, die beiden Missionen miteinander zu verzahnen. Deutschland hat das bislang abgelehnt - auch aus Angst davor, dass sich das Risiko für die deutschen Soldaten in Afghanistan dadurch erhöht. Sie genießen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Als ein Grund dafür wird ihr zurückhaltendes Auftreten genannt. (tso/dpa)

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