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Politik: Hintergrund: Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt

Gut 70 Prozent aller neuen Ausbildungsverträge werden nach wie vor durch die örtlichen Arbeitsämter vermittelt. Die monatliche Lehrstellenstatistik der Bundesagentur für Arbeit gilt deshalb als wichtiger Trendmelder für die aktuelle Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt.

Berlin (08.06.2005, 15:46 Uhr) - Danach haben Betriebe und Verwaltungen vom 1. Oktober 2004 bis Ende Mai 2005 den Arbeitsämtern 370 014 Ausbildungsstellen zur Vermittlung angeboten - 39 537 oder 9,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2003/2004. Im Westen fiel mit minus 9,3 der Rückgang niedriger aus als im Osten (minus 11,9 Prozent). Bundesweit wurden 621 917 Bewerber gezählt - zwei Prozent weniger als zuvor. Dabei wirkt sich im Osten mit minus 7,6 Prozent der Geburtenrückgang bereits deutlicher aus als im Westen (minus 0,2).

Ende Mai waren bei den Arbeitsämtern noch 308 723 junge Menschen als unvermittelt registriert - das ist etwas weniger als die Hälfte der Lehrstellenbewerber für das kommende Ausbildungsjahr. Auch zum 31. Mai 2004 waren 311 173 Bewerber noch als unvermittelt registriert. Das neue Ausbildungsjahr beginnt offiziell am 1. September. Gesetzlicher Stichtag für die Jahresbilanz nach dem Berufsbildungsgesetz ist der 30. September.

Einen überdurchschnittlichen Rückgang beim Lehrstellenangebot verzeichneten diesmal die Länder Berlin (minus 16,2), Sachsen-Anhalt (minus 14,9), Brandenburg (minus 14,0), Schleswig-Holstein (minus 11,6), Hessen (minus 11,1) und Rheinland-Pfalz (minus 11,0).

Ein ausgeglichenes Verhältnis von Bewerbern zu Lehrstellenangebot gibt es nur noch in Hamburg, wo auf einen Ausbildungsplatzsuchenden 1,08 Stellenangebote kommen. In Brandenburg beträgt dieses Verhältnis 1: 0,24. Das heißt: auf einen freien Platz kommen dort vier Bewerber. Aber auch in Ländern wie Baden-Württemberg und Bayern schlägt der Lehrstellenmangel inzwischen voll durch. Pro Bewerber gibt es dort bisher nur 0,72 Stellenangebote. (tso)

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