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Hintergrund: Linksterrorismus in Deutschland

Die Razzia gegen militante Gegner des G8-Gipfels in Heiligendamm wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Strukturen des Linksterrorismus in Deutschland. Eine Übersicht.

Karlsruhe - Die Ermittler unterteilen ihn im Wesentlichen in zwei Erscheinungsformen: die "militante gruppe" und die "no-name"-Terroristen. Die "militante gruppe" (mg), die sich aus den Reihen der bundesweit etwa 5000 Autonomen rekrutieren dürfte, hat sich seit 2001 zu insgesamt 25 Anschlägen bekannt, vorwiegend in Berlin. Die Aktionen laufen nach dem immer gleichen Schema ab: Spät nachts werfen die Täter einen Brandsatz auf Gebäude oder Fahrzeuge und verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen; Menschen sollen offenbar nicht zu Schaden kommen. Es folgen lange Bekennerschreiben.

"Feierabendterroristen"

Erklärtes Ziel ist die Beseitigung gegenwärtiger Strukturen zu Gunsten einer kommunistischen Weltordnung. Die Anschläge richten sich gegen Polizei, Justiz und andere öffentliche Einrichtungen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich - wie früher bei den "Revolutionären Zellen" - um "Feierabendterroristen" handelt, die sich hinter einer legalen Existenz verbergen.

Einem ähnlichen Muster folgen weitere vorwiegend in Hamburg, aber auch im Raum Berlin registrierte Anschläge. Allerdings agieren die Gruppen unter wechselnden Namen, obwohl sich dahinter, so vermuten Ermittler, möglicherweise dieselben Täter verbergen. Diese "no-name"-Terroristen wollen offenbar die Fahnder in die Irre führen - nehmen dafür aber in Kauf, mit ihren Aktionen bei ihren Sympathisanten nicht so leicht wiedererkennbar zu sein. (tso/dpa)

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