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Politik: Historische Gesten

Unvergessen bleibt der Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) vor dem Warschauer Mahnmal des jüdischen Ghettos am 7. Dezember 1970.

Unvergessen bleibt der Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) vor dem Warschauer Mahnmal des jüdischen Ghettos am 7. Dezember 1970. 25 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges leistete Brandt stumme Abbitte für die von Deutschen und im Namen Deutschlands verübten Gräuel während der Herrschaft der Nationalsozialisten. Aufgrund dieser Geste wählte das USMagazin „Time“ Brandt zum „Mann des Jahres“.

Wichtig vor allem für die deutsch-französischen Beziehungen war der Händedruck auf dem Kriegsgräberfriedhof von Verdun. Hier gedachten Kanzler Helmut Kohl (CDU) und Frankreichs Präsident François Mitterrand am 22. September 1984 gemeinsam der Toten beider Weltkriege. Dabei reichten sie sich als Zeichen der Versöhnung die Hände.

Am 1. August 1994 nahm Bundespräsident Roman Herzog an den Gedenkfeiern anlässlich des 50. Jahrestages des Warschauer Aufstandes in der polnischen Hauptstadt teil. Er sagte: „Ich verneige mich vor den Kämpfern des Warschauer Aufstandes wie vor allen polnischen Opfern des Krieges: Ich bitte um Vergebung für das, was Ihnen von Deutschen angetan worden ist.“

Als erster deutscher Politiker sprach Bundespräsident Johannes Rau am 16. Februar 2000 vor dem israelischen Parlament, der Knesset in Jerusalem . Er bat um Vergebung für den Holocaust: „Im Angesicht des Volkes Israel verneige ich mich in Demut vor den Ermordeten, die keine Gräber haben, an denen ich sie um Vergebung bitten könnte. Ich bitte um Vergebung für das, was Deutsche getan haben, für mich und meine Generation, um unserer Kinder und Kindeskinder willen, deren Zukunft ich an der Seite der Kinder Israels sehen möchte.“ ddp

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