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Politik: Hoch die Tassen!

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Nachdem nun „Doris ihrem Mann seine Partei“ längst nicht mehr so viele Menschen toll finden wie noch im September, stellen sich grundlegende Fragen. Die nach der großen Koalition wird besonders gern gestellt.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Nachdem nun „Doris ihrem Mann seine Partei“ längst nicht mehr so viele Menschen toll finden wie noch im September, stellen sich grundlegende Fragen. Die nach der großen Koalition wird besonders gern gestellt. Um sie zu beantworten, müssen wir den Sonntagabend noch einmal Revue passieren lassen. Wiesbaden, Landtag, Säle der Fraktionen. Von 17 Uhr an warten die Büffets auf die Hungrigen, und das Bier harrt der Durstigen. Nun ist etwas Seltsames passiert. Nicht nur, dass der „Doris ihrem Mann seine Stellvertreter“ zweimal böse erwischt wurden. Da gab es vielleicht eine große Koalition des Missfallens in beiden Bundesländern. Nein: Bei Hessens CDU ging das Bier gegen halb elf aus, bei Hessens SPD aber gegen halb sieben, kurz nach der ersten verheerenden Prognose. Derlei wirft Fragen auf. Entweder hatten die Roten gar nicht erst für eine größere Sause gebunkert. Oder Sieger und Verlierer saufen gleich viel, nur in stark unterschiedlichem Tempo. Ein Deutschland mit zwei Geschwindigkeiten? Das eröffnet interessante Perspektiven. Konjunkturrenitente Branchen wie die Bierproduktion sollten ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Union und Sozialdemokratie sollten aus ihrer gleich gelagerten Fähigkeit zur Biervertilgung weiterführende Ansätze entwickeln. Wobei sich die kleineren Parteien zur Formung einer Hyperkoalition anschließen könnten. Die Einzige, die am Wahlabend Probleme mit dem Bier hatte, war Cornelia Pieper von der FDP. Sie hatte sich im Wahlkampf so heiser geredet, dass sie, wie sie selbst meinte, quasi ihre Erststimme abgegeben hatte. Da kratzt’s im Hals, wenn man trinkt. Oder lindert Kaltes? Zweitstimme ist Bier-Stimme.

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