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Hochschulen: Rekord bei Studienanfängern

Die Zahl der Studienanfänger hat in diesem Jahr ein Rekordhoch erreicht - mit negativen Auswirkungen für die Studenten: Erstsemester müssen an vielen Hochschulen noch enger als bislang zusammenrücken.

"Gerade an den Fachhochschulen bedeutet die hohe Zahl der Studienanfänger vollere Hörsäle, und einige sind jetzt oft schon überbelegt", sagt Florian Keller vom Dachverband der Studentenvertretungen fzs in Berlin. Das sei auch deshalb ein Problem, weil viele Kurse mit begrenzter Teilnehmerzahl und Anmeldepflicht angeboten werden. "Wenn man dann in einen Kurs nicht reinkommt, kann man den oft erst ein Jahr später wiederholen."

Studienanfänger müssten daher noch frühzeitiger als bislang ihren Stundenplan für die kommenden Semester planen und darauf achten, welche Scheine und Prüfungsabläufe in der Studienordnung vorgeschrieben sind. Auch sollten es sich Studenten nicht gefallen lassen, wenn sie aus Kursen wegen zu hoher Teilnehmerzahl ausgeschlossen werden. "Wenn genügend Leute da Alarm schlagen, reagieren die Hochschulen teilweise auch und bieten eine zweite Vorlesung an", sagt Keller.

Noch längere Schlangen bei den Sprechstunden zu erwarten

Auch sei zu befürchten, dass Studenten wegen der hohen Erstsemesterzahlen noch längere Schlangen bei den Sprechstunden der Professoren erwarten. "Und da ist die Betreuungssituation schon jetzt unglaublich schlecht", sagt Keller. Auch nach Einschätzung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Bonn fehlt es an den deutschen Hochschulen an Lehrpersonal, um dem Ansturm der Studenten begegnen zu können. "Der Ansturm auf die Universitäten und Fachhochschulen entspricht den Erwartungen und wird in den kommenden Jahren noch wachsen. Die Hochschulen konnten sich aber bisher nicht wirklich gut darauf vorbereiten", sagt HRK-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hat es in Deutschland noch nie so viele Studienanfänger wie in diesem Jahr gegeben. So haben im Sommer- und im Wintersemester insgesamt 385.508 Erstsemester ihr Studium aufgenommen - das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. An den Fachhochschulen stieg die Zahl der Erstsemester in der gleichen Zeit sogar um 13 Prozent. Auch die Studienanfängerquote ist von rund 37 Prozent in 2007 auf den Höchststand von 39 Prozent geklettert. Die Quote bezeichnet den Anteil aller Studienanfänger an der gleichaltrigen Bevölkerung. (sba/dpa)

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