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Hoeneß kommt raus: Integration - den schaffen wir auch noch

Wer sich benimmt, der ist willkommen. Auch, wenn er Straftaten beging. Aber wir wollen wissen, welche. Ein Kommentar

Die deutsche Willkommenskultur wird Ende Februar erneut herausgefordert. Dann nämlich kann, wie es das Landgericht Augsburg trefflich formuliert, verantwortet werden zu erproben, ob Uli Honeß künftig ein straffreies Leben führen wird. Heißt: Der Boss kommt raus. „Sein sozialer Empfangsraum stellt sich als äußert günstig dar“, der Musterhäftling war „stets bereit, sich in die Gefangenengemeinschaft zu integrieren“. Da wird ihm dann auch die sonst eher seltene Wohltat der Halbstrafenentlassung zuteil. Völlig in Ordnung. Hoeneß hat gebüßt. Er stand aber auch zu Recht am Pranger, weil Verdiener seines Niveaus oft noch immer nicht begriffen haben, dass Verantwortung für das Gemeinwesen mehr ist als die Phrase einer Sonntagspredigt. Das ändert sich langsam. Steuerhinterziehung, einst Delikt der Ausgebufften, wird peinlich. Zu dieser Einsicht würde allerdings gehören, die Verfahren unter Beteiligung einer Öffentlichkeit zu führen, die ihnen gebührt. Daran fehlt es. Oder weiß jemand, wie es um den Fall Alice Schwarzer steht? Wir sind integrationsbereit, aber über Straftaten wollen wir schon informiert werden. Die Herkunft der Täter, die kennen wir.

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