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Politik: Hoher Nato-Beamter gestand Spionage für Belgrad

Der französische Nato-Offizier Pierre Bunel, der Belgrad vor dem Kosovo-Krieg Nato-Angriffspläne verraten hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Wie sein Anwalt am Donnerstag mitteilte, wurde Bunel bereits am Montag aus der Haft entlassen.

Der französische Nato-Offizier Pierre Bunel, der Belgrad vor dem Kosovo-Krieg Nato-Angriffspläne verraten hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Wie sein Anwalt am Donnerstag mitteilte, wurde Bunel bereits am Montag aus der Haft entlassen. Nach Angaben aus Justizkreisen ordnete das Pariser Berufungsgericht die Freilassung des 47-Jährigen unter Verweis auf die politische Entwicklung im Kosovo-Konflikt an. Der ranghohe Offizier, der im Nato-Hauptquartier in Brüssel tätig war, war Ende Oktober wegen "Spionage für den Feind" festgenommen worden. Bunel hat gestanden, Informationen über die ursprünglich für Oktober geplanten Nato-Luftangriffe an Belgrad verraten zu haben. Angeblich handelte er "allein aus humanitären Gründen".

Die Freilassung Bunels wurde auch damit begründet, dass der Offizier inzwischen in den Ruhestand versetzt wurde und somit keinen Zugang mehr zu den Akten habe. Er darf Frankreich jedoch nicht ohne Genehmigung verlassen. Bunels Anwalt erklärte weiter, sein Mandant habe einen "professionellen Fehler" eingestanden und zugegeben, einem serbischen Agenten die Geheim-Informationen gegeben zu haben. Bunel war im Brüsseler Nato-Hauptquartier Kabinettschef des Generalkommandos der französischen Militärvertretung. Der Spionagefall hatte Frankreichs Position im Kosovo-Konflikt geschwächt und Vorwürfen neue Nahrung gegeben, Frankreichs Militärs unterhielten aus traditioneller Verbundenheit zu enge Kontakte zu den Serben.

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