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Politik: Holland hilft USA bei Verhaftungen in Afghanistan

Berlin - Zwölf mutmaßliche Al-Qaida- oder Talibankämpfer sind mit Hilfe niederländischer Kommandos in US-Gefangenschaft in Afghanistan geraten. Dies räumte Verteidigungsminister Kamp am Donnerstag ein, nachdem „NRC Handelsblad“ bereits vergangene Woche darüber berichtet hatte.

Berlin - Zwölf mutmaßliche Al-Qaida- oder Talibankämpfer sind mit Hilfe niederländischer Kommandos in US-Gefangenschaft in Afghanistan geraten. Dies räumte Verteidigungsminister Kamp am Donnerstag ein, nachdem „NRC Handelsblad“ bereits vergangene Woche darüber berichtet hatte. Nach Informationen der Zeitung habe Kamp in einer Fragestunde des Parlaments zugegeben, dass bei vier Autokontrollen und einem Feuergefecht im Januar und Februar niederländische Spezialeinheiten und Marineinfanteristen 21 Gefangene gemacht hätten, von denen einigen von begleitenden US-Soldaten in das berüchtigte Gefängnis in Bagram gebracht wurden. Zwölf Personen befinden sich demnach noch in Haft.

Kamp hatte sich zu dieser Information entschlossen, nachdem die geheime Operation der 165 niederländischen Kommandos im Rahmen von „Enduring Freedom“ beendet worden war. Dennoch bleiben die Kommandos in Afghanistan, um bei der Stationierung der niederländischen Schutztruppe in Uruzgan zu helfen. Den Haag hatte mehrfach die Amerikaner wegen der Verletzung internationalen Rechts scharf kritisiert. Kamp sagte, künftig würden keine Gefangenen mehr an die Amerikaner überstellt. Im „NRC Handelsblad“ schreibt die auf Kriegsrecht spezialisierte Anwältin Liesbeth Zegveld, dass die Niederlande verantwortlich für die Gefangenen seien. Sie müssten ein eigenes Gefängnis mit eigener Bewachung errichten, beziehungsweise das Wachpersonal ausbilden oder die Gefangenen für nach Holland überführen. Nur so würde internationales Recht gewahrt. R.B.

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