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Holocaust-Leugner: David Irving nach London abgeschoben

Der britische Holocaust-Leugner David Irving ist aus Österreich ausgewiesen worden. Das Innenministerium in Wien hatte zuvor ein unbefristetes Aufenthaltsverbot gegen ihn verhängt.

Wien - Irving solle mit dem Flugzeug nach London gebracht werden, teilten die Flughafenbehörden in Wien mit. Auch die Polizei bestätigte, dass Irving um 18.49 Uhr MEZ in ein Flugzeug nach London gestiegen sei.

Das Oberlandesgericht Wien wandelte am Mittwoch zwei Drittel einer dreijährigen Haftstrafe gegen Irving wegen "Wiederbetätigung im Sinne des Nationalsozialismus" in eine Haftstrafe auf Bewährung um. Die von Irving seit seiner Verhaftung im November 2005 in Untersuchungshaft zugebrachten 13 Monate rechnete das Gericht auf Antrag der Verteidigung an und entschied, den 68-jährigen Historiker freizulassen. Kritiker protestierten gegen die Entscheidung des Gerichts unter Vorsitz von Richter Ernest Mauerer, dem sie Nähe zur Rechtsaußenpartei FPÖ vorwarfen.

In Gesprächen mit dem britischen Rundfunksender BBC und mehreren österreichischen Medien hatte Irving Anfang März aus der Haft heraus erneut den Völkermord an den Juden während der NS-Diktatur geleugnet. Die Staatsanwaltschaft hatte deswegen in der Berufungsverhandlung eine Verschärfung des Strafmaßes gefordert. Der Brite war im November 2005 bei einer Straßenkontrolle in Österreich festgenommen worden, wo seit 1989 ein Haftbefehl gegen ihn vorlag. (tso/AFP)

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