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Politik: Holter kämpft um sein Amt

Schweriner Minister heftig umstritten / Zimmer lobt Rot-Rot

Schwerin/Berlin (fro/m.m.). Kurz vor ihrer Neuauflage hat die rotrote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern einen ersten Personalkrach. Arbeitsminister Helmut Holter (PDS), bisher Vize-Regierungschef im Nordosten, will sich trotz starker Vorbehalte in seiner Partei für eine weitere Amtszeit bewerben. „In jedem Falle werde ich das tun“, sagte er am Montag in Schwerin. Damit kommt es zu einer Kampfabstimmung auf dem Landesparteitag am Samstag in Göhren-Lebbin. Bei einer Klausur der Landesführung am Sonntag hatte sich nur die Hälfte der Anwesenden für Holter ausgesprochen. Er war nach einer Serie von Affären in die Kritik geraten, ist aber auch wegen seines pragmatischen Kurses zur SPD umstritten.

Wer Holter nachfolgen könnte, ist offen. Im Gespräch waren die bisherigen Bundestagsabgeordneten Uwe Jens-Rössel, Petra Bläss sowie Barbara Höll. Das Reformerlager will versuchen, ihren prominenten Vormann Holter doch noch an der Parteibasis durchzusetzen. Der Schweriner Landeschef Peter Ritter, Fraktionschefin Angelika Gramkow sowie Ex-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch schlossen Bewerbungen für Holters Amt definitiv aus. Sozialministerin Martina Bunge hat derweil kaum Chancen auf eine Wiederwahl. Eine klare Mehrheit auf der PDS-Klausur sprach sich statt für sie für die Umweltwissenschaftlerin Marianne Linke aus Lübz aus.

Die PDS-Bundesvorsitzende Gabi Zimmer sagte in Berlin, die neue Schweriner Koalitionsvereinbarung trage deutlicher als vor vier Jahren die Handschrift der PDS. Personalentscheidungen seien Sache der Landespartei, meinte sie. Doch könne sie sich eine weitere Amtszeit von Holter vorstellen.

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