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Politik: Holtzbrinck verkauft Berliner Verlag

Berlin Der Berliner Verlag ist von den Finanzinvestoren Mecom und Veronis Suhler Stevenson (VSS) übernommen worden. Im Berliner Verlag erscheinen unter anderem die „Berliner Zeitung“, der „Berliner Kurier“ und „Tip“.

Berlin Der Berliner Verlag ist von den Finanzinvestoren Mecom und Veronis Suhler Stevenson (VSS) übernommen worden. Im Berliner Verlag erscheinen unter anderem die „Berliner Zeitung“, der „Berliner Kurier“ und „Tip“. Der Kaufvertrag sei am Montagabend unterzeichnet worden, teilten die Käufer am Dienstag mit. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Kauf muss vom Bundeskartellamt genehmigt werden. Die Beteiligten rechnen damit, dass der Vertrag Ende November rechtskräftig wird.

David Montgomery, Chef der Mecom, kündigte an, dass für den Berliner Verlag ein Aufsichtsrat gegründet werde. Er werde den Vorsitz übernehmen. Sein Stellvertreter wird Gerd Schulte-Hillen, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Hamburger Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr. Schulte-Hillen hatte 1990 den Berliner Verlag für G + J gekauft. Sein Nachfolger veräußerte ihn 2002 an die Verlagsgruppe von Holtzbrinck, in der auch der Tagesspiegel erscheint. Der Kauf wurde vom Kartellamt untersagt.

Der gebürtige Nordire Montgomery sagte, er habe „großen Respekt vor der deutschen Zeitungsindustrie“ und wisse, dass der Berliner Verlag ein solides Unternehmen sei. Das Konsortium werde „stolzer Hüter der Publikationen des Berliner Verlags sein und die höchsten Standards journalistischer Qualität, verlegerischer Integrität und guten Managements einhalten“. Der Berliner Verlag werde zentraler Standort für den geplanten Zukauf weiterer regionaler Zeitungen sein.

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD), auf dessen Initiative das Kartellrecht für Zeitungen liberalisiert werden sollte, sagte, das Geschäft sei eine Folge der unterbliebenen gesetzlichen Lockerung. Er sehe sich bestätigt, solche Übernahmen seien ohne Probleme nur durch Ausländer möglich.

Die Chefredakteure des „Berliner Kurier“ und der „Berliner Zeitung“, sagten: „Unsere öffentlich geäußerten Bedenken gegen diese Transaktion bestehen unverändert fort. Mit Interesse nehmen wir allerdings zur Kenntnis, dass sich die Investoren jetzt ausdrücklich zu den höchsten Standards journalistischer Qualität und zu verlegerischer Integrität bekannt haben.“ An diesen Ansprüchen würden Redaktionen und Leser die künftigen Eigentümer des Berliner Verlages messen. usi

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