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Honduras: Micheletti knüpft Rücktritt an eine Bedingung

Der honduranische Interims-Präsident Roberto Micheletti ist bereit, auf sein Amt zu verzichten. Im Gegenzug müsse der gestürzte Zelaya jedoch von einer Rückkehr ins Präsidentenamt absehen.

Micheletti werde die Präsidentschaft aufgeben, wenn das für Frieden sorgt. Es müsse aber sichergestellt sein, dass sein abgesetzter Vorgänger Manuel Zelaya nicht wieder ins Amt zurückkehre, sagte der Übergangs-Präsident in Tegucigalpa. Er sei besorgt über die Drohung Zelayas, nicht näher genannte Aktionen im In- und Ausland zu unternehmen, um seine Rückkehr zu erzwingen.

Zelaya hatte erklärt, seine Anhänger hätten das Recht, einen Aufstand zu organisieren. Seine Unterstützer unter Führung von Rafael Alegria riefen inzwischen zu neuen Protesten auf. Unter anderem sollten Donnerstag und Freitag die Zufahrtstraßen zur Hauptstadt Tegucigalpa blockiert werden. Um dies zu verhindern, verhängte die honduranische Regierung umgehend eine nächtliche Ausgangssperre.

Für Samstag ist eine neue Vermittlungsrunde mit dem costa-ricanischen Präsident Oscar Arias geplant, um den bestehenden Konflikt zu lösen. Sowohl Zelaya als auch Micheletti beauftragten ihre Delegationen, an dem Treffen teilzunehmen. Die Gespräche sollen nach den Worten Arias notfalls bis Sonntag dauern. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat seine Hilfe bei der Vermittlung angeboten.

Zelaya war Ende Juni im Streit über eine zweite Amtszeit vom Militär außer Landes gebracht worden. Bislang hat keine ausländische Regierung den derzeitigen Machthaber Micheletti als Übergangspräsident anerkannt. Die USA und die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben eine Rückkehr des gestürzten Präsidenten ins Amt gefordert. Micheletti schließt dies jedoch kategorisch aus. Am Sonntag stellte er Zelaya bei einer Rückkehr lediglich eine Amnestie in Aussicht.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, tos

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