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Politik: Hungerstreikender Arbeitsloser streitet weiter mit Behörden

Berlin - Die Behörden im Landkreis Osterode haben zum Teil den Forderungen des arbeitslosen Rüdiger S. nachgegeben.

Berlin - Die Behörden im Landkreis Osterode haben zum Teil den Forderungen des arbeitslosen Rüdiger S. nachgegeben. Der 54-Jährige befindet sich seit Ende November im Hungerstreik und hatte angekündigt, am Heiligabend auch seine Flüssigkeitsaufnahme einzustellen. Daraufhin hatte Peter Grottian, Professor für Politikwissenschaft in Berlin, angeboten, zwischen dem Jobcenter und Rüdiger S. noch am Freitagabend zu vermitteln.

Laut dem Sprecher des Erwerbslosenforums Deutschland, Martin Behrsing, hat das Jobcenter zugesagt, die Höhe der Heizkostenpauschale zu überprüfen. Gegenwärtig bekommt Rüdiger S. monatlich 77 Euro Heizkosten erstattet, dies reicht nach seinen Angaben jedoch nicht aus, um sein sanierungsbedürftiges Fachwerkhaus zu heizen. Auch will die Behörde die Kürzung der Hartz-IV-Bezüge bis einschließlich Januar aussetzen und Rüdiger S. ein neues Angebot für einen Ein-Euro-Job unterbreiten. Zuvor hatte die Behörde angekündigt, Rüdiger S. die Bezüge um 30 Prozent zu kürzen, weil dieser einen Ein-Euro-Job ausgeschlagen hatte. Rüdiger S. kündigte an, Flüssigkeit zu sich zu nehmen, jedoch wolle er seinen Hungerstreik fortsetzen. „Ich werde in dieser Sache nicht nachgeben“, sagte Rüdiger S. dem Tagesspiegel. Auch das Erwerbslosenforum zeigte sich mit dem bisherigen Kompromiss unzufrieden.

Die Gespräche zwischen Rüdiger S. und der Behörde in Osterode werden nach Weihnachten fortgesetzt. Der sozialpsychiatrische Dienst wird Rüdiger S. wie geplant am Morgen des 27. Dezembers aufsuchen, um sich ein Bild von dessen Verfassung zu machen.

Alice Bota

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