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Im Glashaus: Auch für die SPD gibt es Rabatte

Die SPD kritisiert die Vergünstigungen für CDU-Mitglieder, die sich beim Axa-Konzern privat krankenversichern. Dabei profitierten Parteimitglieder bis Ende 2011 bei der DKV von einem vergleichbarem Gruppenvertrag.

Als Kritiker der Vergünstigungen für CDU-Mitglieder beim Versicherungskonzern Axa sitzen die Sozialdemokraten im Glashaus. Auch für SPD-Mitglieder nämlich gab es einen vergleichbaren Tarifrabatt beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung – abgeschlossen mit der Viktoria Krankenversicherung AG, die vor zwei Jahren mit der DKV verschmolzen wurde. Der entsprechende Gruppenvertrag mit der SPD sei erst Ende 2011 ausgelaufen, bestätigte DKV-Sprecher Birger Jaspers dem Tagesspiegel. Zudem erhielten Parteimitglieder jahrelang günstigeren Zugang zu Riester-Produkten der Viktoria Lebensversicherung.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte den Gruppenvertrag der CDU mit der Axa als „vollkommen unethisch“ bezeichnet und der Partei vorgeworfen, für ein paar Prozent Rabatt ihre politische Unabhängigkeit aufzugeben.

Zwischen 2003 und 2007 profitierten SPD-Mitglieder von zahlreichen Rabatten. Über eine sogenannte SPD-Card kamen die Genossen günstiger an Versicherungen, Computer, Autos, Reisen oder Zeitungsabos. Nach Auskunft der Parteizentrale wurde die Card Ende 2006 abgeschafft – „aus wirtschaftlichen Gründen und wegen innerparteilicher Kritik“. Nach wie vor haben SPD-Mitglieder aber die Möglichkeit, Urlaubsangebote zu Konditionen von Gewerkschaftsmitgliedern, vergünstigte Mitgliedschaften im Auto Club Europa (ACE) oder besondere Sparpreisangebote der Bahn zu erhalten.

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