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Politik: Im Zentrum der Kritik

NEW YORK .Richard Butler, der Leiter der UNO-Sonderkommission für die Abrüstung in Irak (UNSCOM), ist im New Yorker Hauptquartier der Vereinten Nationen ins Zentrum der Auseinandersetzungen geraten.

NEW YORK .Richard Butler, der Leiter der UNO-Sonderkommission für die Abrüstung in Irak (UNSCOM), ist im New Yorker Hauptquartier der Vereinten Nationen ins Zentrum der Auseinandersetzungen geraten.Hauptpunkt der scharfen Kritik ist, daß er die USA vor allen anderen über den Inhalt seines Berichts über die irakische Kooperationsverweigerung unterrichtet haben soll.Deshalb habe US-Präsident Clinton schon die Angriffsentscheidungen getroffen, bevor die anderen Mitglieder des Weltsicherheitsrats das Papier in der Hand gehabt hätten.

Butler selbst hat Kritik zurückgewiesen.Der Bericht sei "ehrlich, an Fakten orientiert und objektiv", sagte er: "Ich habe nach niemandes Pfeife getanzt." Butler fügte hinzu, er habe sich nicht beeinflussen lassen von Zeitplänen bestimmter Mitgliedsstaaten, sondern die Vorlage des Berichts schon vor Wochen für den 14.oder 15.Dezember angekündigt.

Mitglieder des Sicherheitsrats und Medien in vielen Ländern hatten Vermutungen geäußert, der Zeitpunkt des Butler-Berichts habe den Amerikanern und den Briten die Möglichkeit eröffnet, rechtzeitig vor dem Beginn des Ramadan ihre Attacken zu beginnen.Die "New York Times" berichtete am Freitag aufgrund von Angaben hoher Beamter in Washington, daß Clinton die Grundsatzentscheidung für die Angriffe bereits am Sonntag getroffen habe.Grundlage dafür sei eine Vorabinformation Butlers gewesen.

Der russische Außenminister Iwanow hatte Butler vorgeworfen, seine Vollmachten "grob überschritten" und seine Inspekteure ohne Konsultation mit dem Sicherheitsrat aus Irak abberufen zu haben.Butler hatte diese Entscheidung nach einem Telefonanruf des amerikanischen UNO-Botschafters Burleigh getroffen und UNO- Generalsekretär Kofi Annan anschließend brieflich "unterrichtet".

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