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Politik: Immer schärfere Töne aus dem Iran Abgeordneter droht Israel mit Erstschlag

Erstmals hat eine offizielle iranische Stelle offen mit einem präventiven Raketenangriff auf Israel gedroht. Bisher beließ es Teheran bei der Drohung eines vernichtenden Vergeltungsschlags nach einem israelischen Angriff.

Erstmals hat eine offizielle iranische Stelle offen mit einem präventiven Raketenangriff auf Israel gedroht. Bisher beließ es Teheran bei der Drohung eines vernichtenden Vergeltungsschlags nach einem israelischen Angriff. Verfasser dieses Artikels, der im Internetportal des iranischen Parlaments, des Marlis, veröffentlicht wurde, ist Ahmad Tawakkuli, Direktor der parlamentarischen Forschungsabteilung. Der radikal-konservative Abgeordnete aus Teheran, der zweimal selbst vergeblich für das Präsidentenamt kandidierte (gegen Rafsanjani und Khatami), kritisiert nun Präsident Mahmud Ahmadinedschad, weil dieser mehr den iranischen Nationalismus stärke, als die islamische Identität des Iran zu betonen.

Noch in diesem Jahr soll der Iran den „zionistischen Feind“ Israel angreifen. Eine solche Attacke sei als Verteidigungs-Jihad gerechtfertigt. Tawakkuli nannte bei seiner Drohung gegen Israel auch gleich noch die Ziele für einen solchen Raketenangriff, der dank Raketen mit unterschiedlicher Reichweite von verschiedenen Abschussorten im Iran erfolgen könne. Genannt wurde insbesondere die zentral in Israel gelegene Region zwischen Lod-Ramle und Jerusalem, wo die Iraner die Abschussrampen der gegen Ziele im Iran gerichteten israelischen Jericho-Raketen vermuten. Außerdem werden – laut israelischem Fernsehen – auch der Atomreaktor in Dimona am Rande der Negevwüste genannt, wo Israel nach allgemeiner Annahme seine Atombomben produziert, sowie der küstennahe Forschungsreaktor Sorek.

Israels Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres erklärte am Montag in Haifa, dass die Anzahl möglicher nicht militärischer Aktionen gegen den Iran größer sei als diejenige militärischer Natur. „Niemand ist daran interessiert, eine militärische Aktion zu beginnen“, sagte Peres, weshalb alle Optionen auf dem Tisch lägen. Teheran verkünde keinerlei positive Botschaften, sondern nur solche von Zerstörung und Tötung.

In der Nacht zu Montag  hatte US-Präsident Barack Obama in einem Fernsehinterview erklärt, dass Israel seines Wissens nach noch keinen Beschluss gefasst habe, den Iran, beziehungsweise dessen Atomrüstungs- und Raketenabschussanlagen, militärisch zu attackieren. Obama widersprach damit den in den vergangenen Tagen insbesondere in den Medien verbreiteten Ansichten, wonach Israel zum Angriff entschlossen sei und dieser noch in diesem Frühjahr erfolgen werde. Gleichzeitig hat Obama die Sanktionen gegen Teheran noch einmal verschärft. Er verfügte die Blockade von Eigentum und Vermögenswerten der iranischen Regierung und Zentralbank in den USA, wie das Weiße Haus am Montag mitteilte. Betroffen seien auch alle iranischen Finanzinstitutionen.

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