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Papst Franziskus

© Alessandra Tarantino/AP/dpa

Immobiliengeschäfte mit Spendengeldern: Papst Franziskus räumt Korruptionsskandal im Vatikan ein

„Es wurden Dinge getan, die nicht sauber waren“ – der Papst hat sich zu dubiosen Geschäften von Mitarbeitern geäußert. Zugleich lobte er die Ermittlungen.

Papst Franziskus hat eingeräumt, dass es im Vatikan einen Korruptionsskandal gegeben hat. "Es wurden Dinge getan, die nicht sauber waren" und "es ist nicht gut, dass sie im Vatikan geschehen sind", sagte Franziskus. Allerdings habe der Fall gezeigt, dass die "internen Mechanismen" im Vatikan zur Aufdeckung solcher Skandale funktionierten.

Franziskus bezog sich auf einen Anfang Oktober öffentlich gewordenen Finanzskandal im Vatikan. Es geht unter anderem um Kirchenspenden, die unter anderem in fragwürdige Immobiliengeschäfte in London geflossen sein sollen. Die vatikanische Justiz ermittelt in dem Fall gegen fünf Mitarbeiter der Kurie, darunter ein Staatssekretär und der Direktor der vatikanischen Finanzüberwachung AIF, Tommaso Di Ruzza.

Es sei das erste Mal, dass ein Skandal im Vatikan "von innen und nicht von außen" aufgedeckt werde, sagte der Papst. Dies sei durch die Transparenzreformen seines Vorgängers Benedikt XVI. möglich geworden, sagte Franziskus. "Ich danke Gott, dass das Kontrollsystem im Vatikan gut funktioniert", fügte der Pontifex hinzu.

Der interne Wirtschaftsprüfer im Vatikan habe erkannt, dass "hier etwas nicht stimmt", sagte Franziskus. Er habe dem Prüfer daraufhin empfohlen, die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Diese habe weitere "obskure" Entdeckungen gemacht und um die Erlaubnis für die Durchsuchung von fünf Behörden im Vatikan gebeten. Die in dem Fall der Korruption Verdächtigen sollen laut Franziskus innerhalb des kommenden Monats angehört werden.

Wegen des Skandals hatte Franziskus Mitte November auf die Verlängerung der Amtszeit des obersten vatikanischen Finanzaufsehers René Brülhart verzichtet. Der AIF-Präsident hatte zuvor den in dem Fall unter Beschuss gekommenen Behördendirektor Di Ruzza in Schutz genommen. Es scheine, dass die AIF "die Verbrechen anderer nicht kontrolliert" habe, kritisierte der Papst, der nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen einen neuen Präsidenten für die Aufsicht ernennen will. (AFP)

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