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Politik: „In den Städten leben Frauen jetzt freier“

Afghaninnen loben die UN und fordern mehr Sicherheit

Vor der AfghanistanKonferenz haben in Berlin Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft beraten. Zu den Teilnehmern gehörten die Frauenrechtlerinnen Marzia Basel und Nadera Hayat Burhan.

Was erwarten Sie von der Berliner Konferenz?

Burhan: Wir hoffen, dass Beschlüsse gefasst werden, die helfen, die Sicherheitslage in Afghanistan zu verbessern. Das ist das zentrale Anliegen der afghanischen Frauen.

Geht es den Frauen denn heute nicht besser als zur Zeit der Taliban?

Burhan: In den Städten haben sich die Lebensbedingungen klar verbessert. Mädchen können wieder in die Schule gehen, Frauen wieder arbeiten. In den Dörfern hingegen verändert sich kaum etwas. Vielerorts trauen sich die Familien nicht, ihre Töchter in die Schule zu schicken, weil es noch immer Unruhen gibt.

Kann die internationale Gemeinschaft darauf Einfluss nehmen?

Basel: Die UN sind hier sehr aktiv. Unifem unterstützt lokale Organisationen, das Frauenministerium und die afghanische Menschenrechtskommission, die in eigenen Kampagnen Frauen in den Provinzen über ihre Rechte aufklärt.

Auf die Politik haben Frauen aber auch im neuen Afghanistan nur wenig Einfluss.

Burhan: Das sehe ich anders. Die Frauen in der Loya Dschirga etwa haben erreicht, dass in der Verfassung die Gleichstellung von Männern und Frauen festgeschrieben ist. Und für das künftige Parlament wurde eine Frauenquote von 25 Prozent festgelegt.

Das Gespräch führte Ulrike Scheffer.

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