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Indien: Kaschmir wählt unter strengen Sicherheitsvorkehrungen

Der Wahlkampf ist friedlich gewesen, jetzt aber rufen Separatisten zum Wahlboykott auf und die Sicherheitskräfte befürchten Unruhen: Wahlen finden im indischen Teil Kaschmirs unter besonderen Bedingungen statt.

Unter strikten Sicherheitsvorkehrungen hat im indischen Teil Kaschmirs die Wahl einer neuen Regierung für den Bundesstaat begonnen. Separatisten riefen zum Wahlauftakt am Montag zu einem Boykott des Urnengangs auf, um so gegen die indische Herrschaft über die Himalaya-Region zu protestieren. Im Zuge der großangelegten Sicherheitsstrategie der Behörden wurde Kaschmir in sieben Wahlgruppen eingeteilt, die an verschiedenen Terminen abstimmen. Der letzte Wahltermin ist für den 24. Dezember in Srinagar angesetzt, der Hochburg anti-indischer Rebellen.

Am ersten Wahltag am Montag waren Abstimmungen in zehn von 87 Wahlbezirken geplant, unter anderem auch in der Stadt Sumbhal rund 30 Kilometer nördlich von Srinagar. "Obwohl der Wahlkampf friedlich vonstatten ging, liegen uns Informationen vor, dass die Rebellen sich nicht ruhig verhalten werden", sagte der örtliche Polizeichef. Aus dem Bezirk Poonch an der Grenzlinie zum pakistanischen Teil Kaschmirs wurde ein Gefecht gemeldet, bei dem ein indischer Soldat von Rebellen erschossen wurde.

Srinagar und andere Städte waren am Montag fest in der Hand der Sicherheitskräfte, wie Augenzeugen berichteten. Soldaten sollten Proteste gegen die Wahl verhindern. Im Juli wurde der indische Teil Kaschmirs der Regierung in Neu Delhi direkt unterstellt, nachdem die Regierung in dem Himalaya-Gebiet zusammengebrochen war. Grund war die umstrittene Entscheidung, Ländereien in der überwiegend von Muslimen bewohnten Region einer hinduistischen Pilgervereinigung zu übergeben. (bai/AFP)

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