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Indien: Rebellen lassen Geiseln frei

Maoistische Rebellen haben die 700 Passagiere eines Zuges, den sie in ihre Gewalt gebracht hatten, wieder freigelassen.

Die etwa 200 bewaffneten Rebellen hatten den zwischen Barkana (Jharkhand) und Mugalsarai (Uttar Pradesh) verkehrenden Zug um sieben Uhr Ortszeit in ihre Gewalt gebracht. Der Vorfall steht im Zusammenhang mit den in Indien momentan stattfindenden Parlamentswahlen.

Bereits gestern ist es zu mehreren maoistischen Angriffen in Jharkhand und dem benachbarten Bundesstaat Bihar gekommen. Aufständische haben unter anderem einen Bahnhof in die Luft gesprengt, bevor ein Expresszug dort vorbeifahren sollte. Über Opfer bei den Angriffen wurde zunächst nichts bekannt.

Die in Indien Naxaliten genannten Maoisten haben ebenso wie radikale Muslime im indischen Teil Kaschmirs zum Boykott der Abstimmung aufgerufen. Bereits der erste Wahltag am Donnerstag vergangener Woche war von maoistischer Gewalt überschattet gewesen. Trotz scharfer Sicherheitsvorkehrungen waren bei zahlreichen Angriffen in vier Bundesstaaten im Osten des Landes mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen.

Bei der Wahl in Indien - der bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt - sind insgesamt mehr als 710 Millionen Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen. Maoisten sind in 13 der 35 indischen Bundesstaaten und Unionsterritorien aktiv. Die Maoisten gelten neben den radikalislamischen Terrorgruppen als eine der größten Bedrohungen der inneren Sicherheit Indiens.

Maoistische Rebellen haben in der Vergangenheit mehrfach Züge in Indien gekidnappt, meist als reine Machtdemonstration - die Passagiere wurden nach einigen Stunden unverletzt freigelassen.
(cl/dpa)

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