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Politik: Initiativen fordern Notruftelefone

Schwerwiegende Missstände in deutschen Altenpflegeheimen haben Mitarbeiter von Notruftelefonen und Beschwerdestellen beklagt. In zahlreichen Einrichtungen seien Misshandlungen sowie das Ruhigstellen der Bewohner durch Fixierungen und Medikamente an der Tagesordnung, sagte der Münchner Rechtsanwalt Alexander Frey vom "Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen" am Donnerstag in Berlin.

Schwerwiegende Missstände in deutschen Altenpflegeheimen haben Mitarbeiter von Notruftelefonen und Beschwerdestellen beklagt. In zahlreichen Einrichtungen seien Misshandlungen sowie das Ruhigstellen der Bewohner durch Fixierungen und Medikamente an der Tagesordnung, sagte der Münchner Rechtsanwalt Alexander Frey vom "Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen" am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung habe bislang keine wirksamen Maßnahmen gegen diese Formen der Gewalt auf den Weg gebracht. Auch die Aufsichtsbehörden hätten "kläglich versagt".

Frey forderte eine verbesserte Heimaufsicht sowie mehr Personal, um die Situation in den Einrichtungen zu verbessern. Zugleich müsse sichergestellt werden, dass eine ausreichende Zahl von Pflegekräften tatsächlich anwesend sei. Anlass war die Vorstellung einer Broschüre, die einen Überblick gibt über die bundesweit rund 15 Notruftelefone, Beschwerdestellen, Krisenberatungs- und Interventionsangebote für alte Menschen und ihre Helfer.

Gabriele Tammen-Parr vom Berliner Notruftelefon "Pflege in Not" betonte, in den Heimen gebe es eine "unglaubliche Abwehr", wenn Missstände angesprochen würden. Viele Angehörige von Heimbewohnern hätten deshalb Angst, dagegen vorzugehen oder Kritik zu äußern. Zugleich nehme der Beratungsbedarf in diesem Bereich zu, sagte die Sozialpädagogin. Seit dem Start im August dieses Jahres habe das Notruftelefon rund 350 Anrufe registriert.

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