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Innere Sicherheit: Terrorgefahr - Polizisten schlagen Alarm

Deutsche Behörden warnen eindringlich vor wachsender Terrorgefahr im Vorfeld der Bundestagswahl im September. Polizeibeamte sehen das auch so - können aber nach eigenen Angaben nicht einmal die üblichen Verdächtigen ausreichend überwachen.

Nach den jüngsten islamistischen Terrordrohungen gegen Deutschland zeigt sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) besorgt. "Die Situation ist sehr ernst", sagte der GdP-Chef Konrad Freiberg den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". Er warnte vor Sicherheitslücken.

"Alle reden von Rettungsschirmen für Banken und Unternehmen. Wir brauchen endlich einen funktionierenden Schutzschirm gegen den Terrorismus", sagte Freiberg. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 seien bei der Polizei deutschlandweit 10.000 Stellen abgebaut worden.

Terroristen könnten Ausgang der Wahlen beeinflussen

"Wir sind noch nicht einmal mehr in der Lage, die sogenannten Gefährder - einen Personenkreis von 60 bis 100 Personen - rund um die Uhr zu überwachen. Dazu fehlt das Personal", klagte Freiberg. Dass Deutschland als drittgrößter Truppensteller in Afghanistan stark gefährdet sei, liege in der Logik des Terrors. Freiberg kritisierte, es mangele in Deutschland an Sensibilität für die Bedrohung. "Die Terrorismusgefahr ist da, aber noch nicht allgegenwärtig. Solange nichts passiert, fehlt einfach das Problembewusstsein", monierte er.

Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz hatten am Wochenende nach mehreren Terrordrohungen im Internet vor Anschlägen im Vorfeld der Bundestagswahl in diesem Jahr gewarnt. Sie befürchten, dass islamistische Terroristen mit Angriffen den Ausgang der Wahl beeinflussen und einen Rückzug deutscher Truppen aus Afghanistan erzwingen wollen. (sf/ddp/AFP)

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