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Integration: Deutschland ohne Jobs für junge Migranten

Trotz besserer Konjunktur hat sich die Lage junger Migranten auf dem Arbeitsmarkt in den letzten beiden Jahren noch verschlechtert. Vierzig Prozent von ihnen haben gar keine Berufsqualifizierung, ihre Ausbildungsquote liegt bei nur 23 Prozent.

Berlin - Dagegen machen 57 Prozent aller ethnisch Deutschen eine Ausbildung. Die für Migration, Flüchtlinge und Integration zuständige Staatsministerin Maria Böhmer (CDU) nannte die Zahlen alarmierend. Sie sind im „7. Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer“ enthalten, den Böhmer am Mittwoch vorstellte. Demnach machen nur 14 Prozent der Migranten einen mittleren oder höheren Schulabschluss – gegenüber 70 Prozent der Deutschen.

Junge Menschen, die selbst oder deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind, würden, so heißt es im Bericht, überproportional häufiger arbeitslos oder nur als Un- und Angelernte beschäftigt. Und die Tendenz zeigt nach unten: Bei jungen Ausländern lag die letztes Jahr auf 23 Prozent gerutschte Ausbildungsquote zwei Jahre zuvor noch bei, ebenfalls mageren, 34 Prozent. Der Ausländeraneil an der Zahl aller Auszubildenden halbierte sich in dieser Zeit von 8 auf 4,2 Prozent. Die Zahlen für junge Migranten – für sie ist nicht der Pass entscheidend, sondern die Zuwanderungsgeschichte – weicht nach den Worten der Staatsministerin nicht dramatisch davon ab. Die Arbeitsmarktstatistik erfasst Migranten derzeit noch nicht nach den Kriterien des Statistischen Bundesamts.

Die Umstellung der Statistik durch das Mikrozensusgesetz von 2005 lieferte dem Bericht erstmals Zahlen zum Migrantenanteil. 2005 waren 15.33 der insgesamt 82.47 Millionen Einwohner Deutschlands Migranten – fast ein Fünftel. Obwohl Böhmer selbst von einem viel höheren Anteil bei Kindern und Jugendlichen sprach – 30 bis 40 Prozent – mied sie erneut das Wort „Einwanderungsland“. Deutschland sei „ein Integrationsland“. Andrea Dernbach

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