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Integration: Eine Stimme für die Muslime

Innenminister Wolfgang Schäuble hat die Bildung eines Koordinierungsrates der Muslime begrüßt. Der Rat will die Gläubigen in Deutschland erstmals mit einer Stimme vertreten.

Berlin - Bundesinnenminister Schäuble sehe die Gründung eines Koordinierungsrates "als wichtigen und guten Schritt", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Schaffung des Dachverbands komme kurz vor der nächsten Islamkonferenz am 2. Mai zum richtigen Zeitpunkt, um die dann anstehenden Gespräche "positiv zu inspirieren". Schäuble hatte die Muslime in Deutschland wiederholt aufgefordert, einen gemeinsamen Ansprechpartner zu schaffen.

Erster Sprecher des Koordinierungsrates ist der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Ayyub Axel Köhler. Dieser forderte in der "Mitteldeutschen Zeitung" die Politik auf, die Organisation als zentralen Ansprechpartner anzuerkennen. "Der Koordinierungsrat ist der einheitliche Ansprechpartner, den die Politik immer gesucht hat", sagte Köhler dem Blatt. "Wir vertreten viel mehr Leute, als bei uns Mitglied sind."

Rat repräsentiert 2000 Moscheegemeinden

Die Gemeinden würden auch von den nicht-organisierten Muslimen in Anspruch genommen, sagte Köhler und entgegnete damit der Kritik, dass viele Muslime in Deutschland nicht organisiert sind. Der Zentralratsvorsitzende beschrieb den Koordinierungsrat als idealen Ansprechpartner, da die Mitglieder über die Religion umfassend Bescheid wüssten.

Der neue Koordinierungsrat repräsentiert nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" mehr als 2000 der 2900 Moscheegemeinden in Deutschland. Alle sechs Monate soll der Vorsitz wechseln. Neben dem Zentralrat gehört die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIP), der Islamrat und der Verband der islamischen Kulturzentren zum Koordinierungsrat. (tso/AFP/dpa)

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