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Irak: 26 Angestellte aus ihren Bagdader Büros entführt

In der Innenstadt von Bagdad haben Entführer 26 Angestellte aus ihren Büroräumen verschleppt. Offenbar trugen die Täter Polizeiuniformen.

Bagdad - Die Geiselnehmer fuhren am hellichten Tage mit 15 Geländewagen im Stadtzentrum vor und holten die Mitarbeiter der US-irakischen Handelskammer von ihren Arbeitsplätzen, wie es im Innenministerium hieß. Die Täter trugen demnach Polizeiuniformen. Ein Wachmann aus einem gegenüberliegenden Gebäude berichtete, die Entführer hätten die Angestellten nach Männern und Frauen getrennt und nur elf Männer mitgenommen. Die Geiselnehmer hätten auch 15 Mitarbeiter einer benachbarten Telefonfirma entführt.

Irakische Geschäftsleute im US-Exil hatten die Handelskammer im Jahr 2003 gegründet, um die Wirtschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten zu fördern. In Bagdad arbeiten rund sechzig Menschen in der Handelskammer, die auch Büros in Los Angeles, Amman und Erbil im irakischen Kurdengebiet hat. Auch wenn die Entführten alle Iraker seien, hätten die Täter die Handelskammer vermutlich als amerikanische Einrichtung betrachtet, hieß es bei der Polizei.

Es kommt immer öfter vor, dass Entführer im Irak Polizeiuniformen tragen. Die Uniformen werden auf mehreren Märkten in der Hauptstadt frei verkauft. Das Innenministerium hatte wiederholt angekündigt, das Problem durch neue Ausweise und neue Uniformen lösen zu wollen.

Ebenfalls in Bagdad töteten Unbekannte drei Menschen. Zwei Bauarbeiter starben bei einem Angriff in der Innenstadt, zwei weitere wurden nach Krankenhausangaben verletzt. In Jarmuk im Westen Bagdads wurde ein irakischer Geheimdienstmitarbeiter in seinem Wagen erschossen. In der nordirakischen Ölstadt Mossul rammte ein Selbstmordattentäter mit seinem sprengstoffbeladenen Fahrzeug einen Beobachtungsposten der irakischen Armee, wie das Militär mitteilte; dabei starben vier Soldaten. (tso/AFP)

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