zum Hauptinhalt

Irak: Dutzende Tote bei Gewalttaten

Die Gewalt zwischen Schiiten und Sunniten im Irak nimmt kein Ende. Im ganzen Land starben Menschen Selbstmordanschlägen, Hinrichtungen und Entführungen.

Bagdad/Nadschaf - So starben am Karfreitag in Bakuba vier Menschen, als nach dem Gebet Sprengsätze vor zwei sunnitischen Moscheen explodierten. Bei einem Selbstmordanschlag in der 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegenen Stadt waren erst zwei Tage zuvor 31 Schiiten vor einer Moschee getötet worden.

In der schiitischen Pilgerstadt Kerbela gab ein Vertrauter von Großajatollah Ali al-Sistani in seiner Freitagspredigt den Vertretern der größeren Fraktionen im Parlament die Schuld an der Anarchie im Lande. "Es gibt eine Vertrauenskrise zwischen den Parteien, die bei der Wahl gesiegt haben, und ich gebe ihnen die Verantwortung für die Verzögerung (bei der Regierungsbildung) und für die schlechte Sicherheitslage, sagte Ahmed al-Safi vor rund 1000 Gläubigen.

In Basra fand die Polizei am Freitag die Leichen von elf Mitarbeitern einer Baufirma, die am Vortag entführt worden waren. Bei einer Attacke auf einen Polizeikonvoi starben sechs Beamte, Dutzende weitere Polizisten wurden entführt. Zehn Polizisten wurden nach Angaben der Polizei verletzt, als die Extremisten den Konvoi angriffen, der auf dem Weg von Bagdad nach Nadschaf war.

Bei der Explosion einer Autobombe auf einem Markt in Tadschi im Norden Bagdads starben am Donnerstagabend 15 Menschen. 31 weitere Iraker wurden nach Angaben des Innenministeriums verletzt.

Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten erklärte, Beamte einer Sondereinheit des Innenministeriums seien in Bagdad in das Haus von Scheich Abdel Karim al-Dulaimi eingedrungen und hätten den sunnitischen Prediger erschossen. Diese Einheit habe sich auf "ethnische Säuberungen" spezialisiert. Unter Berufung auf eine Quelle im Verteidigungsministerium berichtete der Rat weiter, irakische Soldaten hätten eine Todesschwadron gestellt, als dieses gerade dabei war, die Hinrichtung von 20 Menschen vorzubereiten.

Die US-Armee identifizierte unterdessen einen Getöteten als führendes Mitglied des Terrornetzwerks Al Qaida von Osama bin Laden. Wie das Militärkommando in Bagdad mitteilte, wurde Rafid Ibrahim Fattah, alias Abu Omar al-Kurdi, bei einer Razzia am 27. März in der Nähe von Bagdads westlicher Vorstadt Abu Ghoreib getötet. Er soll eine Terrorzelle der Islamischen Armee im Irak in Bakuba geleitet haben. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false