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Mahdi-Armee

© AFP

Irak: Erneut schwere Gefechte in Basra

Anhänger des radikalen Schiitenpredigers Moktada al Sadr und irakische Sicherheitskräfte haben sich in der südirakischen Stadt Basra am dritten Tag in Folge heftige Kämpfe geliefert. Augenzeugen berichteten von Granatfeuer und Raketeneinschlägen im Stadtzentrum.

Bei den Kämpfen, die sich auch auf andere irakische Städte ausgedehnt hatten, kamen nach amtlichen Angaben bislang mehr als 50 Menschen ums Leben. Regierungstruppen hatten die Offensive am Dienstag begonnen. Ministerpräsident Nuri al Maliki hatte die Aufständischen ultimativ zur Waffenabgabe aufgefordert.

In der Nacht zum Donnerstag verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf den Konvoi des Polizeichefs von Basra, General Abdul Dschalil Chalaf. Chalaf blieb nach Polizeiangaben unverletzt, bei dem Angriff starben aber drei Polizisten. Laut US-Armee hat die irakische Regierung 2000 zusätzliche Militär- und Polizeikräfte nach Basra verlegt. Seit dem Rückzug der britischen Truppen im Dezember vergangenen Jahres sind die irakischen Behörden für die Sicherheit in dem wichtigen Erdölhafen verantwortlich.

In Bagdad demonstrierten am Donnerstag Sadr-Anhänger gegen das Vorgehen der irakischen Regierung. Wie ein AFP-Reporter beobachtete, skandierte die Menge in Sadr-City im Nordosten der Hauptstadt Parolen gegen Regierungschef Maliki. Schiitenführer Sadr hatte am Mittwoch gedroht, im ganzen Land zu Protesten und Streiks aufzurufen, falls die irakische Armee weiter gegen seine Milizen vorgehe. Die Sadr-Bewegung verfügt über großen Einfluss in der Bevölkerung und fordert mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen. (feh/AFP)

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