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Irak: Mehr als 50 Tote bei Anschlag auf Markt

Bei einer Serie von Bombenanschlägen und gewalttätigen Zusammenstößen sind am Mittwoch mindestens 53 Menschen getötet worden.

Bagdad - Der folgenschwerste Anschlag ereignete sich auf einem Markt in Bagdad, wo eine Bombe mindestens 24 Menschen in den Tod riss. 35 weitere wurden verletzt, teilten Sicherheitskräfte mit. In Hilla südlich von Bagdad explodierte eine Bombe vor einem Rekrutierungszentrum der Armee. Dabei starben mindestens zwölf Menschen. Darüber hinaus wurden bei weiteren Gewalttaten an verschiedenen Orten mindestens 17 Menschen getötet. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnte vor der Bedrohung durch den Terrorismus als "einer neuen Form des Faschismus".

Der verheerende Anschlag auf den Schordscha-Markt im Zentrum von Bagdad ereignete sich nach Angaben von Sicherheitskräften um 10 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ). "Die Bombe war in einer Tasche versteckt", sagte ein Polizist, der zur Zeit des Anschlags anwesend war. Die Fensterscheiben mehrerer Läden seien zersprungen, viele Autos hätten Feuer gefangen. Der Schordscha-Markt ist einer der größten in Bagdad und vormittags sehr gut besucht.

Der Anschlag in Hilla südlich von Bagdad galt nach Polizeiangaben einem Rekrutierungszentrum der Armee. Die Bombe sei in einem Motorrad versteckt gewesen. Sie sei gegen 8.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MESZ) explodiert, als sich Kandidaten für den Beitritt zur Armee an dem Zentrum versammelt hätten. Neben den zwölf Toten habe es 38 Verletzte gegeben, teilte die Polizei mit. Hilla liegt etwa 120 Kilometer südlich von Bagdad.

Bei weiteren Anschlägen und gewalttätigen Auseinandersetzungen wurden am Mittwoch nach Polizeiangaben 16 Menschen in Bagdad und in der Umgebung von Bagdad getötet. In Samawa, das 250 Kilometer südlich von Bagdad liegt, kam es nach Angaben von Rettungskräften während einer Demonstration zu Ausschreitungen, bei denen ein Mensch getötet und zehn verletzt wurden.

Rumsfeld: Terror ist "neue Form von Faschismus"

US-Verteidigungsminister Rumsfeld sagte am Dienstag, die USA seien mit "einer neuen Form von Faschismus" konfrontiert. Rumsfeld verglich den Kampf gegen den Nationalsozialismus mit der heutigen Bekämpfung des Terrorismus. Am Vortag hatte der US-Minister an die Bevölkerung der USA appelliert, gegenüber dem Einsatz im Irak Geduld zu zeigen, da man die 50 Millionen Afghanen und Iraker nicht mit den Terroristen, Mördern und "Faschisten des 21. Jahrhunderts" allein lassen könne. (tso/AFP)

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