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Irak: Saddam-Gefolgsleute hingerichtet

Ungeachtet internationaler Appelle sind am Montagmorgen auch die beiden zum Tode verurteilten Gefolgsleute von Ex-Diktator Saddam Hussein hingerichtet worden.

Bagdad - Regierungssprecher Ali al-Dabbagh erklärte, Saddams Halbbruder, Barsan al-Tikriti, und der frühere Richter Awad al-Bandar seien am Galgen gestorben. Der Hinrichtung hätten nur wenige Menschen beigewohnt, sagte al-Dabbagh. Diese hätten unterschreiben müssen, dass sie nichts Ungesetzliches tun würden, erklärte der Sprecher, in Anspielung auf die Veröffentlichung des mit einem Handy aufgenommen Videos, das die Hinrichtung von Saddam zeigt.

Saddam war am 30. Dezember exekutiert worden. Alle drei Männer waren wegen der Ermordung von 148 Schiiten in der Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode verurteilt worden.

Kritik an der Hinrichtung

Nach Saddams Hinrichtung hatte der neue UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an die irakische Regierung appelliert, die Todesurteile nicht zu vollstrecken. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der italienische Regierungschef Romano Prodi haben die Hinrichtung verurteilt. "Wir sind prinzipiell gegen die Todesstrafe", sagte Barroso nach einem Treffen mit Prodi in Rom. "Ein Mensch hat nicht das Recht, einem anderen das Leben zu nehmen." Ähnlich äußerte sich Prodi. Er habe bereits die Hinrichtung des früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein verurteilt.

Nachdem auf dem illegal verbreiteten Video von Saddams Hinrichtung zu hören gewesen war, wie der Ex-Machthaber von seinen Henkern beschimpft wurde, betonte der Regierungssprecher, diesmal habe es keine Beschimpfungen gegeben. (tso/dpa)

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